Schlagwörter
Augenblick, Dichtung, Erinnerung, Gedicht, Gedichte, Lyrik, Nacht, Poesie, Stille, Verse, Zeitlosigkeit
Welch stiller Ort
Die Zeit steht still, steht still und rückt nicht fort
Wie eine Uhr, die jemand anhielt dort,
Nicht heut, nicht gestern, nein – so still der Raum -,
Wie eine Hand in einem Märchentraum.
Sie stellte Kerzen auf die Tafel auch
Und legte Blumen aus nach schönem Brauch,
Ließ alles liegen hier, Geschirr, Besteck,
Und ging dann leise und für immer weg.
Wo findet man so stille Orte sonst?
Ein Märchenschloss, in dem du friedlich wohnst:
Fast blind die Spiegel, Schleier hängt daran,
Die alten Bilder sehn uns fragend an.
Der lange Flur führt nirgendwo hinaus,
Ein Kreuzgewölbe trägt das dunkle Haus,
Es riecht nach altem Holz und kühlem Stein,
Hier muss die Zeit sanft eingeschlafen sein.
Nachts sieht die Nacht herein durch Fenster groß,
Der Brunnen draußen schweigt, ist Zierde bloß,
Noch stiller wirkt das Haus, scheint unbewohnt,
Wenn alles ruht, erscheint der stumme Mond…
©Wolfregen