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Das poetische Zimmer

~ ein Raum voller Lyrik, Gedichte, Poesie

Das poetische Zimmer

Schlagwort-Archiv: Sehnsucht

Selten sind liebende Seelen vereint…

28 Montag Dez 2020

Posted by Wolfregen & Constanze in Dunkle Stimmen, Winterklang, Wolfregens Winkel

≈ 4 Kommentare

Schlagwörter

Ballade, Dichtung, Freund, Gedicht, Gedichte, Liebe, Liebesleid, Lyrik, Poesie, Romantik, Sehnsucht, Verse

John Atkinson Grimshaw: Lovers in a Wood (1873)

Der leidende Freund

Zwischen den Jahren die Nacht hinein
Erzählt man sich gerne Geschichten,
Vertrauter in flackerndem Kerzenschein
Fällt uns manch rare Begebenheit ein,
Von solch einer möcht ich berichten.

Hatt‘ in der Welt einen guten Freund,
Der liebte mit ehrlichem Herzen,
Die Vorsehung hat es nicht gut gemeint,
Selten sind liebende Seelen vereint,
Was blieb, sind erloschene Kerzen.

Nahm ihn zu einem Bekannten mit,
Der hatte ein folgsames Mündel,
Bewacht voller Argwohn auf Schritt und Tritt,
Niemand durft‘s ausführn, man biss auf Granit,
Mit Gleichmut ertrug es sein Bündel.

Lange mein Freund sich nicht eingestand,
Wie sehr er die Reizende liebte,
Die liebte ihn auch, gab nur scheu die Hand,
Strenger, obwohl sich Gelegenheit fand,
Erschien ihr Verzicht, den sie übte.

Jahre, die gingen im Flug vorbei,
Besuchte sie hoffend noch immer,
So schön auch verehrende Liebe sei,
Ewig nicht leuchtet der blühende Mai,
Da trat er bewegt in mein Zimmer.

„Ach, Freund, du weißt um mein Liebesleid,
Ich will nicht mehr schweigen und harren,
Der Brief ist geschrieben, das Pferd nicht weit,
Fliehen, Entziehen, es ist an der Zeit,
Der Alte, er hält uns zum Narren!“

„Heute in mondheller Mitternacht
Im Räuberkleid muss es geschehen,
Verzeih mir, das Ganze ist schlecht durchdacht“,
Reicht mir die Hand mit entschiedener Macht,
Ich habe ihn nie mehr gesehen…

©Wolfregen

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Durch antike Haine lass mich gehn…

14 Freitag Aug 2020

Posted by Wolfregen & Constanze in Das Flüstern der Dinge, Nocturne, Wolfregens Winkel

≈ 6 Kommentare

Schlagwörter

Dichtung, Gedicht, Gedichte, Liebe, Lyrik, Mandoline, Musik, Nacht, Poesie, Sehnsucht, Sommer, Verse

Bouguereau: Italien à la mandoline (1870)

Cherubino

Spiel ein Lied auf deiner Mandoline,
Nacht verwandelt Kerzen in Rubine,
Heller glänzt der golden süße Wein.
Bring mir Rosen her aus Amors Laube,
Dass ich fester an die Liebe glaube,
Ihr Gefäß und ihre Träne möcht ich sein.

Nimm das Instrument in deine Hände,
Nirgendwo es bessre Meister fände,
Durch antike Haine lass mich gehn.
Greif mit sanften Fingern seine Saiten,
Ruf die Engel aus den Himmelsweiten,
Lass die Sterne blass vor hoher Rührung stehn.

Gärten blühen, zauberhafte Düfte
Weht der Nachtwind, wehen Äolslüfte
In des Zimmers Kunst, ihr Hauch zerstiebt.
Dunkle Masken blicken aus den Spiegeln,
Vögel sitzen mit gestutzten Flügeln,
Traurig schön sie seidner Paravent umgibt.

Mir wird weh ums Herz, hör ich dein Spielen,
Eine Blume bin ich unter vielen,
Den ich liebe, kümmert nicht mein Glück.
Späte Sommernächte wispern leise,
Schatten mischen sich in zarter Weise,
Was der Tag verloren, bringt ein Traum zurück.

©Wolfregen

PS: Constanzes Gedicht „Garten der Engel“ inspirierte mich zu diesen Zeilen.

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Ihr Bild allein hält alle Sehnsucht wach…

19 Freitag Jun 2020

Posted by Wolfregen & Constanze in Das Flüstern der Dinge, Venezianische Symphonie, Wolfregens Winkel

≈ 4 Kommentare

Schlagwörter

Dichtung, Ewigkeit, Gedicht, Gedichte, Gondel, Lyrik, Meer, Poesie, Schönheit, Sehnsucht, Venedig, Verse

Wilhelm Kotarbiński: Venezianische Serenade (1881)

La bella Venezia 
(frei nach Goethes „Mignon“)

Kennst du die Stadt, die sich im Meer erhebt?
Wo jedes Haus nach goldner Schönheit strebt,
Durch die sich schmal und breit Kanäle ziehn,
Der größte schlängelt sich voll Pracht dahin.
Kennst du sie wohl? – Zu ihr, zu ihr
Drängt hohe Macht mit Engelsernst in mir.

Kennst du die Kirche mit dem Kuppeldach?
Ihr Bild allein hält alle Sehnsucht wach,
Im Wasser leis treibt eine Gondel her,
Darauf steht groß ein schöner Gondolier.
Kennst du ihn wohl? – Mit ihm dahin
Möcht ich entlang morbider Gärten ziehn.

Kennst du die Brücke, ihren Bogenweg?
Weiß glänzt der Marmor auf dem Treppensteg,
Am Ufer ragt der Pfähle bunte Schar,
An jedem hängt ein Wunsch, der unsichtbar.
Rätst du ihn wohl? – So bind ihn los,
Hinübergleitet er auf dunklem Floß.

Kennst du den Platz? Es turteln Tauben drauf,
Laut schlägt die Uhr, sie fliegen flatternd auf
Hin zum Palast mit dem Arkadengang,
Du siehst die Säulen, dir wird weh und bang.
Kennst du sie nicht, die ferne Stadt?
Nie werd ich ihres welken Zaubers satt.

©Wolfregen

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Wenn ich weinen und träumen will…

21 Samstag Sep 2019

Posted by Wolfregen & Constanze in Das Flüstern der Dinge, Herbstode, Venezianische Symphonie, Wolfregens Winkel

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Dichtung, Gedicht, Gedichte, Herbst, Lyrik, Musik, Poesie, Sehnsucht, Traum, Venedig, Verse

Reginald Barratt: View on the Grand Canal (ca. 1907)

Immer Venedig

Venedig, warum denn immer
Venedig nur, wenn ich weinen
Und träumen will?
Du bist wie ein schönes Zimmer,
In das mir Abende scheinen,
Golden und still.

Ein Bild aus barocken Zeiten,
Aus welchem Gondeln stumm gleiten,
Als wären sie
Schon immer traurig gefahren
Und Sehnsucht, vergilbt an Jahren,
Endete nie.

Venedig, Musik von weit her,
Wo selbst der Tod ein Gondolier
In Maske ist,
Vorbei an Kirchen und Brücken,
Kanäle, geheime Lücken
Sind sie der List.

Verführen mit ihren Liedern,
Das helle Mondlicht erwidern
An Fenstern dort,
Und wohnt auch niemand dahinter
Und schläft das Trugbild im Winter,
Träumt es doch fort…

©Wolfregen

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Bald ist es Herbst…

22 Samstag Sep 2018

Posted by Wolfregen & Constanze in Constanzes Alkoven, Das Flüstern der Dinge, Herbstode

≈ 15 Kommentare

Schlagwörter

Dichtung, Erinnerung, Gedicht, Gedichte, Herbst, Literatur, Lyrik, Natur, Poesie, Sehnsucht, Sommer, Verse

Foto:©lzc 029538 / pixabay.com

~ Ein Hauch von Sommer ~

Bald ist es Herbst und Nebel atmet klamm
die späte Blume auf den Fluren an,
nur einmal noch möcht ich vom Sommer schreiben,
ein kleiner Hauch wird immer von ihm bleiben,
ein Funke Licht im Blattwerk, in der Hand
entfacht in kalten Nächten einen Brand,
der wärmt an Herz und Seele karge Tage
und Sehnsuchtsblicke lesen ohne Frage
die Knospen himmelwärts und blaue Weiten
aus allen Strophen der verblassten Zeiten;
das Meer in mir hat seine Spur gefunden,
ich seh mich an im Spiegel dieser Stunden
und Südwind säuselt sacht im Winterohr
sein altes Lied ins Flechtwerk dunkler Zweige;
Erinnerung bringt alles neu zum Blühn
und hoffnungsfroh ein frisches Frühlingsgrün
berührt, verströmt den Duft von zartem Flor
und letztes Grau geht irgendwann zur Neige…

©Constanze

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Du kennst dies Land…

02 Donnerstag Aug 2018

Posted by Wolfregen & Constanze in Constanzes Alkoven, Liebeslied, Sommersonate

≈ 4 Kommentare

Schlagwörter

Fotografie, Gedicht, Gedichte, Italien, Liebe, Lyrik, Meer, Natur, Poesie, Süden, Sehnsucht, Sommer

 

Foto: ©Constanze

„Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,
Im dunklen Laub die Goldorangen glühn,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht –
Kennst du es wohl?
                                  Dahin! Dahin
Möcht ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn!“

(Aus: „Mignon“ von Johann Wolfgang von Goethe)

 

~ Sommersehnsuchtsland ~

Du kennst dies Land, das Glücklichen erblüht,
dort reicht der Sommer seine reifen Früchte,
rotgoldne Apfelsine, die da glüht,
und die Limone duftet süß im Lichte;
nur leichte Säure, keine bittre Spur,
durchzieht das Mark der zitrusgelben Tage,
entfacht das Feuer brandender Gestade,
das Meer in uns, ein Wogen der Natur –
dahin, dahin…vom Süden singt das Kind,
ich streu dir, o Geliebter, weiße Blüten
der Myrte in den Himmel, in den Wind
und Kränze voller Lorbeer dich behüten;
nie müde werd ich, trag es in den Garten,
das Immergrün und Wasser an den harten,
fast toten, trocknen Boden, der da liegt
und dürstet nach der Flut verflossner Zeiten,
ein Bett im Paradies möcht ich bereiten,
das uns in Liebe und in Schönheit wiegt!

©Constanze

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„Wenn ich ein andres Wort für Musik suche, so finde ich immer nur das Wort Venedig.“ (Nietzsche)

27 Samstag Jan 2018

Posted by Wolfregen & Constanze in Nocturne, Venezianische Symphonie, Wolfregens Winkel

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Schlagwörter

Dichtung, Gedicht, Gedichte, Lyrik, Musik, Nacht, Poesie, Santa Maria della Salute, Schönheit, Sehnsucht, Venedig, Verse

Friedrich Nerly der Jüngere: Santa Maria della Salute, Venedig (undatiert)

Nur in Venedig

Soll mir das Herz voll süßer Wehmut sein,
Dann fällt mir immer nur Venedig ein,
Die schwarzen Gondeln seh ich, die Kanäle,
Am Uferrand die langen Gondelpfähle
Und Haus an Haus Paläste ganz aus Stein.

Ich weiß von keinem Fluss in keiner Stadt,
Der eine Brücke wie Rialto hat,
Sah keine Kirche noch, die in sich ruhte
Wie Santa Maria della Salute,
Auf keinen Platz ich wie San Marco trat.

Nur in Venedig wachsen Rosen schnell,
Nur dort glänzt eine Mondnacht zauberhell,
Das Wasser schimmert wie bewegte Seide,
Musik klingt trauriger und sagt: ich leide
An dieser Schönheit, zeitlos ist ihr Quell.

In jeder Gondel fährt die Sehnsucht mit,
An jedes Fenster ein Geheimnis tritt,
Wie hohe Spiegel leuchten sie, nur milder,
Und Kerzen löschen ihre dunklen Bilder,
Wenn grau der Morgen naht mit leisem Schritt.

Möcht mir ums Herz recht süß und wehe sein,
Dann fällt mir immer nur Venedig ein,
Ich seh die Stadt, ich sehe die Lagune,
Sie ruht darin wie eine Märchenkrone,
Den Turm, die Kuppeln sehe ich und wein.

©Wolfregen

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Reich mir die Hand, wenn du noch Träume hast…

11 Donnerstag Jan 2018

Posted by Wolfregen & Constanze in Liebeslied, Venezianische Symphonie, Wolfregens Winkel

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Schlagwörter

Dichtung, Gedicht, Gedichte, Liebe, Lust, Lyrik, Poesie, Schönheit, Sehnsucht, Traum, Venedig, Verse

Friedrich Nerly der Jüngere: Canal Grande, Venedig (undatiert)

Sehnsucht nach Venedig

Reich mir die Hand, wenn du noch Träume hast,
Verschließ die schönen Augen, sei mein Gast,
Lass dich wie Helena mit Lust entführen,
Am goldnen Ziel will dich mein Kuss berühren
Und wiederfinden soll dich ein Palast.

Der öffnet sich in einem weiten Flur
Und draußen gibt es schöne Häuser nur,
Du stehst am Fenster, aller Sorge ledig,
Du bist im Herz der Schönheit: in Venedig
Und hinter dir verliert sich jede Spur.

Die Gondeln gleiten hin im Abendschein,
Der lichte Himmel färbt sich langsam ein,
Ein letzter Glanz sich legt, schon matt und schwächer,
Auf Kirchenkuppeln und auf hohe Dächer,
Als wollte alles ein Geheimnis sein.

Stell Kandelaber auf im ganzen Raum,
Dann zieh dich aus, ganz aus, erwart es kaum,
Auch deine Schönheit unverhüllt zu sehen,
Mit Fächer nur sollst du im Kreis dich drehen,
Denn mit der Wollust stirbt auch unser Traum.

Bis dahin aber tanze fröhlich fort,
Venedig ist dafür geweiht der Ort,
Die Liebe blickt durch Masken und Gewänder,
Von Haus zu Haus knüpft rot sie ihre Bänder
Und wo auch wär sie süßer, wenn nicht dort.

©Wolfregen

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Das Glück ist ganz nah…

11 Montag Dez 2017

Posted by Wolfregen & Constanze in Posse, Burleske, Wolfregens Winkel

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Schlagwörter

Cocktailbar, Dichtung, Gedicht, Gedichte, Kleinstadt, Leben, Lyrik, Poesie, Provinz, Satire, Sehnsucht, Verse, Zeitgeist

Foto: ©Jocian, Quelle: commons.wikimedia.org

Willmann’s

Gut, dass es die Cocktailbar Willmann’s gibt,
Bei allen Sabrinas ist sie beliebt,
Die könnten auch Mandy und Jennifer heißen,
Hier träumen sie gern von karibischen Reisen,
Der Trinkhalm verbindet sie mit der Welt,
Mit allem, was in der Ferne gefällt.

Sie saugen das Flair einer Großstadt ein,
Vergessen sind Mief und Narrenverein,
Beraten sich, wie sie die Nägel lackieren,
Nur hier scheint das Leben genug zu pulsieren,
Der Barkeeper steht zwar gelangweilt da,
Verkörpert aber: das Glück ist ganz nah!

Ein Longdrink bei Willmann’s heißt „Sonne satt“
Und doch ist hier alles nüchtern und glatt,
Das öde Provinznest verlangt nach Moderne,
Sabrina und Mandy, die sitzen hier gerne,
Auch Jennifer weiß keinen bessren Ort
Und alle träumen, sie wären weit fort…

©Wolfregen

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Hier lebt der Geist von allem zärtlich Schönen…

16 Mittwoch Aug 2017

Posted by Wolfregen & Constanze in Venezianische Symphonie, Wolfregens Winkel

≈ 3 Kommentare

Schlagwörter

Barock, Canaletto, Dichtung, Gedicht, Gedichte, Goldoni, Lyrik, Poesie, Schönheit, Sehnsucht, Venedig, Verse, Vivaldi

Friedrich Nerly: Das Markusbecken und Santa Maria della Salute (1855)

Venedig, ein Traum

Ach, schlief ich doch in einer solchen Nacht
Vom Mond betört zwei schöne Stunden ein,
Um drei Jahrhunderte zuvor erwacht
In dieser engelgleichen Stadt zu sein,
Aus einer Gondel steigend statt dem Bette
Und um mich her Venedigs Silhouette.

Gemäldefirnis liegt wie Gold darauf:
Vivaldis schönstes Lautenstück erklingt,
Zu halbgeschlossnen Fenstern seh ich auf
Und hör, wie eine Stimme dazu singt…
Der Mond scheint auf den Platz mit der Zisterne
Und schwach nur leuchten neben ihm die Sterne.

Wie wird mir weh ums Herz bei diesen Tönen,
Hier lebt der Geist von allem zärtlich Schönen!
Der nächtge Schatten steht vor Ehrfurcht still
Und stumm herniederblicken die Fassaden,
So sehr mich Domes Kuppel drücken will,
Vorüberhuschen plötzlich Maskeraden.

Goldoni zeigt sein neustes Possenstück,
Die ernste Stadt verlernte nie ihr Lachen,
Commedia dell’arte ist zurück,
Was mag der Arlecchino heute machen?
In die Lagune weht ein leichter Wind,
Lasst schauen, wo die großen Schiffe sind.

Die kehren siegreich oder gar nicht wieder,
In Opernhäusern singt man Jubellieder,
Erfochten aber wird das Gut auf See;
Der Doge, wenn er sich mit ihr vermählt,
Den Ring ins Wasser wirft – seit eh und je
Zu einem der drei großen Feste zählt.

An Canaletto lieb ich die Veduten,
Er malte Häuser, keine kleinen Putten,
Der Canal Grande änderte sich kaum;
Die Menschen aber sahn viel schöner aus,
Barocke Kleider tragen sie im Traum
Und Anmut wohnt in jedem bessren Haus.

O endete der süße Trug doch nie,
Wie märchenhaft verwandelt schreiten sie…
Beseelter, süßer wird hier ein Verlangen,
Der Liebe weiß ich keinen gleichen Ort,
Geheimnis knüpft sich an die bunten Stangen
Und jede Gondel trägt die Sehnsucht fort.

Nur in Venedig scheinen Traum und Leben
Wie Liebende traut Arm in Arm zu gehn,
Die Tauben flattern auf, dem Glück ergeben,
Und selbst das Sterben wirkt noch einzigschön;
Mit welcher Wehmut blickt die weiche Seele
Zur nahen Friedhofsinsel San Michele.

©Wolfregen

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