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Das poetische Zimmer

~ ein Raum voller Lyrik, Gedichte, Poesie

Das poetische Zimmer

Schlagwort-Archiv: Nacht

Venezianische Liebe

28 Freitag Dez 2018

Posted by Wolfregen & Constanze in Venezianische Symphonie, Wolfregens Winkel

≈ 7 Kommentare

Schlagwörter

Ballade, Dichtung, Gedicht, Gedichte, Gondel, Liebe, Lyrik, Meer, Nacht, Poesie, Schönheit, Venedig, Verse

Iwan Konstantinowitsch Aiwasowski: Eine Bucht in der Nähe Venedigs (1842)

Die schöne Beatrice

Bernardos Kunst, der Gondelbau,
Venedig staunen ließ:
Er liebte eine schöne Frau,
Die Beatrice hieß;
Ihr wollte er bauen,
Der Schönsten der Frauen,
Zeigen, wie lieb er sie hat,
Die schönste Gondel der Stadt.

In seiner Werkstatt unbemerkt
Gedieh das schöne Boot,
Lackschwarz, mit edlem Holz verstärkt,
Im Innern rosenrot;
Ein Vorhang aus Spitze,
Gepolsterte Sitze,
Kissen aus strichweichem Samt,
Darauf ein Herz, das entflammt.

Er baute dran ein halbes Jahr,
Stieg sonntags noch hinab,
Und als die Gondel fertig war,
Schloss er die Werkstatt ab;
Wie herrlich die Planken,
Die Zacken und Ranken,
Kunstvoll das goldene Dach,
Ob Beatrice noch wach?

Die schönsten Kleider zog sie an,
Als sie die Gondel sah,
Ihr Name stand geschnitzt daran,
Sie war den Tränen nah;
Sich Träume bewahren,
Zum Lido zu fahren,
Liebevoll lud er sie ein
Vorm Haus im mondhellen Schein.

Die Nobili erzählten lang
Von jenem Jungfernzug
Und welchen goldnen Namensgang
Die schöne Gondel trug:
Sie sahen die Sterne
In greifbarer Ferne,
Stehend am nächtlichen Strand,
Warm unter ihnen der Sand.

©Wolfregen

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Die Kerzen brennen fröhlich weiter…

12 Montag Nov 2018

Posted by Wolfregen & Constanze in Kellerraunen, Posse, Burleske, Venezianische Symphonie, Wolfregens Winkel

≈ 10 Kommentare

Schlagwörter

Ballade, Dichtung, Gedicht, Gedichte, Grüsel, Lyrik, Nacht, Poesie, Tod, Venedig, Verse

Giovanni Migliara: Scene veneziana (ca. 1830)

Perücke, Spiegel und Masken

Die Angst geht um in Schön-Venedig,
Denn hübsche Frauen, jung und ledig,
Verschwinden spurlos in der Nacht;
Es trifft nur bessrer Häuser Töchter,
Ein Mörder geht, nur diese möcht er,
Ist bald schon schrecklicher Verdacht.

Man findet lange keine Leichen,
Wie sich die Taten aber gleichen:
Ist immer stiller Mondenschein,
Kein Wind weht her aus der Lagune,
Das Wasser ruht an Pfahl und Buhne,
Die Gondeln schimmern schwarz und fein.

Vergeblich ihre Eltern warnen,
Dass sich die schlimmsten Teufel tarnen,
Auf Bälle gehn die Töchter doch;
Dort steht er, der die Angst verbreitet,
Maskiert und tadellos gekleidet,
Das Haar gepudert noch und noch.

Er schaut sie an und spricht sehr vage
Und tanzen kann er ohne Frage,
Er scheint aus einem noblen Haus,
Ist höflich und auch gut erzogen –
Wie sehr der Anschein doch gelogen,
Er sucht ja schon sein Opfer aus!

Und hat ein neues er gefunden,
Dann überlegt er schwarze Stunden,
Wie er es lockt ins Netz herauf;
Sitzt endlich er mit ihr zu Tische,
Serviert er Kerzenlicht und Fische
Und draußen geht der Mond nun auf.

Iss nicht vom Apfel, der vergiftet,
Nimm nicht den Kamm, der Schaden stiftet,
Am Eingang unten steht dein Sarg!
In Kleid und Mieder wird ihr enge,
Der noble Herr, er blickt so strenge,
Welch böse Absicht er verbarg!

Im Spiegel sieht er seine Glatze,
Vorüberhuscht die schwarze Katze,
Die Tote trägt er schnell hinab;
Die Kerzen brennen fröhlich weiter
Und auch die Masken bleiben heiter,
Doch die Perücke ist herab.

Er fährt hinaus, bald wird es dämmern,
Noch ist es still, ein süßes Hämmern
Verspürt er in der freien Brust;
In einem Glassarg, auf dem Floße
Liegt wie Schneewittchen diese Rose,
Sie anzusehen, ist schon Lust!

„Ich bring dich auf die Toteninsel,
Schreibt keine Feder, malt kein Pinsel,
Wie traurig ich dich schlafen seh;
Mond, gieß dein Licht auf diese Wangen,
Eilt, einen Engel zu empfangen,
Charon, der Fährmann, seufzt vor Weh…“

Wie man ihm auf die Spur gekommen,
Wo man ihn endlich festgenommen,
Verraten diese Zeilen nicht;
Lang steht er auf der Seufzerbrücke
Mit selig irrem Mörderblicke
Und sieht noch immer ihr Gesicht.

©Wolfregen

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Zwei schwarzverhängte Gondeln…

27 Donnerstag Sep 2018

Posted by Wolfregen & Constanze in Dunkle Stimmen, Nocturne, Venezianische Symphonie, Wolfregens Winkel

≈ 7 Kommentare

Schlagwörter

Dichtung, Gedicht, Gedichte, Gondel, Lyrik, Nacht, Poesie, Tod, Venedig, Vergänglichkeit, Verse

Gustave Marissiaux: Nuite Venitienne (1905)

Begegnung in Venedig

Nacht ist, sie fraß die bleichen Reste,
Die Tages Goldrad spann,
Ernst blicken Fenster und Paläste
Ihre Betrachter an.

Der Mond hält seine trübe Lampe
Tief in die Häuserschlucht,
Nicht weit spielt jemand traurig Gambe,
Im Wasser schwankt die Bucht.

Zwei schwarzverhängte Gondeln gleiten
Vor hohem Kuppelbau,
Ein Bild wie aus barocken Zeiten:
Verschleiert eine Frau.

Die schaut, als sie vorüberfahren,
Sehr lange zu mir her,
Die zweite Gondel, gleich an Jahren,
Die ist dahinter leer.

Nun endet auch mit stummer Träne
Des Gambenspielers Lied,
Seh wie das Paar lackschwarzer Kähne
Dort um die Ecke zieht.

Bin froh, dass ich nicht eingestiegen
In heller Dunkelheit,
Würd jetzt in einem Sarge liegen
In enger Ewigkeit…

©Wolfregen

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Was die Ahnen erlebt und erlitten…

19 Montag Mrz 2018

Posted by Wolfregen & Constanze in Dunkle Stimmen, Tante Lotte erzählt, Wolfregens Winkel

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Aberglaube, Ballade, Dichtung, Gedicht, Gedichte, Kaulfuß, Lyrik, Nacht, Poesie, Psi-Phänomen, Spukgeschichte, Verse

Johann Heinrich Füssli: Nachtmahr (um 1781)

Die Heimsuchung

Unten hört man Mutter nähen, abends, wenn es still im Haus,
Hört das Riemenrad sich drehen, sonst sind alle Lichter aus.
Die Spule surrt, die Nadel rauscht, Fäden schneidet sie und tauscht:
Nein, das Wippen kann nicht stören, wohl tut‘s, ihr so zuzuhören.

Warmer Fleiß erfüllt die Stube, strahlt hinauf bis unters Dach,
Dort liegt bleich wie ihre Puppe auch das Töchterlein noch wach.
Die Kammer ist nicht ausgebaut, hörbar ist der kleinste Laut,
Ob von drunten oder draußen, Schindeln knacken, Winde sausen…

„Hört sie auf?!“- Nein, sie näht weiter; jedes Mal ein böser Schreck,
Wird der schmale Streifen breiter, löscht sie‘s Licht und geht dann weg.
Ein Weilchen näht die Mutter noch, flickt zwei Socken, stopft ein Loch.
Hilflos fühlt es sich, verletzlich – jetzt ist’s dunkel worden plötzlich!

Alles still

Sitzt sie an der Nähmaschine weit bis in die späte Nacht,
Hat, das weiß nicht die Alwine, auch der Böse keine Macht.
Solang das Licht dort unten brennt, wagt er sich nicht an das Kind,
Doch sobald es ausgegangen, wird er nahen, nach ihm langen…

„Näh no bissle, sonst kommt’s wieder, was mich hier im Dunkeln quält!“,
„Ungern legt sich’s Kindle nieder, glaubst du, was es uns erzählt?“
Der Vater rätselt noch, schläft ein, Mutter bangt, ’s mög Ruhe sein,
Doch die hat man lang schon nimmer, etwas Drittes ist im Zimmer!

Still, kein Laut mehr, nur ein Pochen: ängstlich ist’s das eigne Herz.
All dies geht jetzt zwei, drei Wochen, wenn’s früh dunkel wird, dann plärrt’s.
Wer ist’s, der nach dem Kinde schielt, ihm den Schlaf, die Ruhe stiehlt?
„Welche Satan‘ lend’s net schlafa, wolla oder müssa’s strafa?!“

Es fängt wieder an

Jeds Mal gleich, beginnt’s mit Knarren, hinterm Wandschrank, unterm Bett,
An die Läden, Dielen, Sparren hängt sich’s dann, als säg ein Brett.
Ein hohles Scherren dann wie Mäus von der Stiege her, der Speis,
Bis sie ganz heran sich wagen und das Kindlein selber plagen.

Übers Dach weg ziehen Ketten und ein Flattern heiß im Raum,
Hin und her, und über Betten hin zum Herzen schleicht’s wie Flaum.
„Wilhelm, guck, wie’s no scho daliegt, ebber will, dass es verstickt!
Wenn mir zwoi des Kindle möga, müssa mir uns zu ’nem lega!“

Das geschieht, doch blass sind beide, er vor Zorn und sie vor Schreck,
Beizustehn dem Kind im Leide ist der ohnmächtige Zweck.
Noch kaum gewärtig, wo und wie, fährt’s dem Vater dumpf ans Knie,
Dass ein Fleck ihm bleibt, ein blauer: da erst überkommt ihn Schauer!

Die letzte Hoffnung

Einer kann den Geistern wehren, die dem Kinde Übles tun:
„Gang zum Kaulfuß ’naus, sie zehren es sonscht auf, die lend’s net ruhn!“-
„Nach Bempflingen?“- „Ja, Weib, dorthin, der, heißt’s, hat den sechsten Sinn,
Der steht über den Daimonen, sieht, wenn sie im Hause wohnen!“

„Einer Hebamm z’Weidach oba, der ma d’Kinder z’Tod hat g’wiegt,
Hat er leicht das Bett verschoba, so den bösa Geischt besiegt.
`Die Erscht, die dir verkommt, wenn’s tagt, ischt es, die die Kindlein plagt‘:
Angesprocha, musst se weicha – s‘wird dem unsrer Lotte gleicha!“

Unsereins mag manches lernen, in den Urgrund sehn wir nicht,
Was in dem Verborgnen, Fernen aufwächst, schaut kein Tageslicht.
Vom bösen Geist, von Ferngewalt hat man dürre Worte halt,
Nicht Vernunft kann hierfür taugen – Kaulfuß aber sieht’s mit Augen!

Alwine beim Kaulfuß

„Hat dei Mann im Dorf wo Schulda, liegt ein Fluch, ein Zwang auf ihm?“-
„Wa mir mitmacha und dulda, na, s’ischt also mehr wie schlimm!“-
„Willsch sehn? Dann schausch in Spiegel dort, wer die bös Frau isch im Ort.“-
„Lebtag will i sell net schaua, s‘tät mi wie vorm Teufel graua!“

Eingefurcht die Denkerstirne, sieht er jetzt noch finstrer aus,
Folgt dem schmalen Geisteszwirne bis in das verhexte Haus.
Hier steht’s: gleich fangen Felder an, Kaulfuß ist ein Bauersmann,
Kann nicht zaubern, ’s nur besprechen, doch den Fluch, den will er brechen.

„Nimm den Spruch mit aus der Bibel, näh‘n ins Kopfkissen mit ei,
Unser Heiland schirmt das Übel, nächscht Nacht wird scho ruhiger sei.“-
„Wa bin i schuldig?“- „Nichts, Weib, nichts, er befiehlt mir, i verricht’s:
Er ist Quelle allen Segens, wir empfangen‘s nur und pflegen’s.“

Wieder in Bonlanden

„Was?! Im Spiegel konnt mer‘s seha?!“- „Noi, mir wurd so eng, so klamm.
Sag, hosch du wo Schulda steha?“- „Ja, im Unterdorf, im Lamm…
Die kecht’s erscht sei, die Hex, die alt; mit der Axt na, woiß i’s bald…!“
W(..) Wilhelm sagt’s entschlossen (einen hat er schon erschossen).

Noch brennt Licht in ihrer Schenke, zwei, drei sitzen mit am Tisch,
Fährt die Tür auf: und die Bänke wackeln jetzt schon, dann wird‘s frisch.
„So, Lammwirtin, du siehscht, i komm, und du weißscht ja au, warom –
Da, nemm’s Geld, und eines sag’e: Lass mei Kind in Ruh, sonscht schla’de!“

„Böse‘ Leut muss man’s entdecka“, Kaulfuß‘ Wahrspruch hat gewirkt.
„Die alt Schindmähr soll verrecka“, beinah hätt er sie erwürgt.
Wie herb auch Rosskurs Warnung sei, seither ist der Spuk vorbei,
Niemand tappt mehr auf der Bühne, steht im Dunkeln, fordert Sühne.

©Wolfregen

PS: Diese „dunkle Stimme“ führt zurück ins letzte Jahrhundert, ins Schwäbische Ende der 20er Jahre, alles hat sich so zugetragen; da man schon damals alles konnte außer Hochdeutsch, nun einige Übersetzungshilfen für unsere norddeutschen Freunde:
„no bissle“=noch ein wenig, „plärrt’s“=weint es, „lend’s net schlafa“=lassen es nicht schlafen, „wie’s no scho“= wie es nun schon, „ebber“=jemand, „verstickt“=erstickt, „mir zwoi“=wir zwei, „zu ’nem“=zu ihm, „gang“=geh, „sonscht“=sonst, „Daimonen“=Dämonen, „z’Weidach oba“=oben in Weidach, „ma“=man, „z’Tod hat g’wiegt“=zu Tode gewiegt, „Geischt“=Geist, „die Erscht, die dir verkommt“=die Erste, die dir begegnet, „wa mir mitmacha“=was wir erleben müssen, „na, s’ischt also mehr wie schlimm“=das ist wirklich mehr als schlimm, „lebtag will i sell net“=das möchte ich niemals im Leben, „s’tät mi“=das würde mich, „näh’n…mit ei“=nähe ihn…mit ein, „nächscht Nacht“=die nächste Nacht, „i verricht’s“=ich führe es aus, „konnt mer’s seha“=konnte man es sehen, „noi=nein, „hosch du“=hast du, „die kecht’s erscht sei“=die könnte es sogar sein, „mit der Axt na, woiß i’s bald“=mit einer Axt hinunter (zu ihr), werde ich es herausbekommen, „weißscht ja au, warom“= wirst du auch wissen, weshalb, „nemm’s Geld“=nimmt das Geld, „sag’e“=sage ich, „sonscht schla’de“=andernfalls schlage (ich) dich, „böse‘ Leut“=bösen Menschen, „Schindmähr“=Schindmähre (Schimpfwort für eine bösartige alte Frau)

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„Wenn ich ein andres Wort für Musik suche, so finde ich immer nur das Wort Venedig.“ (Nietzsche)

27 Samstag Jan 2018

Posted by Wolfregen & Constanze in Nocturne, Venezianische Symphonie, Wolfregens Winkel

≈ 14 Kommentare

Schlagwörter

Dichtung, Gedicht, Gedichte, Lyrik, Musik, Nacht, Poesie, Santa Maria della Salute, Schönheit, Sehnsucht, Venedig, Verse

Friedrich Nerly der Jüngere: Santa Maria della Salute, Venedig (undatiert)

Nur in Venedig

Soll mir das Herz voll süßer Wehmut sein,
Dann fällt mir immer nur Venedig ein,
Die schwarzen Gondeln seh ich, die Kanäle,
Am Uferrand die langen Gondelpfähle
Und Haus an Haus Paläste ganz aus Stein.

Ich weiß von keinem Fluss in keiner Stadt,
Der eine Brücke wie Rialto hat,
Sah keine Kirche noch, die in sich ruhte
Wie Santa Maria della Salute,
Auf keinen Platz ich wie San Marco trat.

Nur in Venedig wachsen Rosen schnell,
Nur dort glänzt eine Mondnacht zauberhell,
Das Wasser schimmert wie bewegte Seide,
Musik klingt trauriger und sagt: ich leide
An dieser Schönheit, zeitlos ist ihr Quell.

In jeder Gondel fährt die Sehnsucht mit,
An jedes Fenster ein Geheimnis tritt,
Wie hohe Spiegel leuchten sie, nur milder,
Und Kerzen löschen ihre dunklen Bilder,
Wenn grau der Morgen naht mit leisem Schritt.

Möcht mir ums Herz recht süß und wehe sein,
Dann fällt mir immer nur Venedig ein,
Ich seh die Stadt, ich sehe die Lagune,
Sie ruht darin wie eine Märchenkrone,
Den Turm, die Kuppeln sehe ich und wein.

©Wolfregen

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Er ging durchs Gebirg…

20 Samstag Jan 2018

Posted by Wolfregen & Constanze in Constanzes Alkoven, Nocturne, Winterklang

≈ 10 Kommentare

Schlagwörter

Gebirge, Gedicht, Gedichte, Leben, Lenz, Lyrik, Nacht, Natur, Poesie, Seele, Verse, Winter

Foto: ©sweetaholic / pixabay.com

*~ Sternenwanderer ~*

Es war schon dunkel, als er endlich ging
weit durchs Gebirg auf unbekannten Wegen,
vereist und aufwärts nur bei Schneewind, Regen
und jeder Schritt ein Stein, der an ihm hing.

So mächtig wie der Fels, der ihn umfing,
doch fühlte er die Kraft, ihn zu bezwingen –
es steckt viel Wunderbares in den Dingen,
in jedem Wandrer, der da einsam ging.

Voran, nur immer seinem Ziel entgegen,
das leuchtet auf dem eignen, hohen Pfad
wie jener Ort, der plötzlich vor ihm lag,
ein Lichtblick nach dem Sturm und stiller Segen.

Und über ihm der Mond mit sanftem Schimmer
und Glanz wie aus der warmen Häuser Zimmer
zog tröstlich in sein müdes, banges Herz
und nahm die Schwere von ihm und den Schmerz.

Nahm Winter ihm und gab der Seele Schwingen
wie einem, dem die Himmel leise singen
ganz ohne Wirrnis, Mühsal im Gepäck –
so ging er leicht, flog sternengleich hinweg…

©Constanze

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Erloschen ist das Licht…

31 Montag Okt 2016

Posted by Wolfregen & Constanze in Dunkle Stimmen, Herbstode, Memento mori, Nocturne, Wolfregens Winkel

≈ 5 Kommentare

Schlagwörter

Dichtung, Gedicht, Gedichte, Herbst, Lyrik, Nacht, Poesie, Tod, Vergänglichkeit, Verse

Caspar David Friedrich: Toreingang in Meißen (1827)

Caspar David Friedrich: Toreingang in Meißen (1827)

Er wird dich finden

Erloschen ist das Licht
Im ganzen Haus,
Sieht alles finster aus,
Man hört nichts mehr
Und doch geht wer
Die Stiege leis hinauf,
Dann geht die Türe auf.

Der Tod tritt ein und spricht:
Wir wollen gehn! –
Wohin? – Das wirst du sehn. –
Ich will nicht, nein! –
Muss aber sein.
O gib dir keine Müh. –
Noch ist es viel zu früh!

Gebeten komm ich nicht,
Das stimmt so weit,
Doch stets zur rechten Zeit.
Leg deinen Groll,
Dein Heft ist voll,
Du hast genug getan,
Schließ dich mir willig an.

©Wolfregen

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Unterm Sterngefunkel…

13 Mittwoch Jul 2016

Posted by Wolfregen & Constanze in Constanzes Alkoven, Nocturne, Sommersonate

≈ 4 Kommentare

Schlagwörter

Dichtung, Fotografie, Garten, Gedicht, Gedichte, Lyrik, Nacht, Natur, Poesie, Schönheit, Sommer, Verse

Foto: Constanze

Foto: ©Constanze

~ Gesang einer Sommernacht ~

Reich schwelgen Gärten nun in Pracht,
als hätten sie gewartet nur auf dich,
um dir, berührt von lauer Nacht,
ihr Liebeslied zu singen königlich,
und dich in bunten Träumen nur zu wiegen
mit samtnen Düften, die sich zärtlich schmiegen
von weißen Lilien, Rosenblüten,
hortensienblauer Fülle,
durchtränkt balsamisch Atem banger Tage,
schwer rinnt nur noch die Süße, ohne Klage,
berauschter Stunden in dein tiefes Herz,
nichts mehr betäubt von Ödnis und vom Schmerz
der kalten Winterstille;
verströmt jetzt einzig warme Glut,
die milde noch im Grünen ruht
an Schatten, die ganz sanft behüten
gleich einer Decke, sacht aufs Haus gelegt,
das, hinter Baumes Wipfeln matt versunken,
nun traulich schläft nah Teichen, schlummertrunken,
und einem Mond, der sie mit Glanz umhegt,
verschimmert leis im Spiegeldunkel
der klaren Flächen wechselnd mit dem Licht,
das sich aus Fenstern seine Bahnen bricht
hinaus in diese Sommernacht,
die dich so frei und glücklich macht
und heimlich unterm Sterngefunkel…

©Constanze

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Bei Nacht und mit Laternen…

19 Donnerstag Mai 2016

Posted by Wolfregen & Constanze in Kellerraunen, Wolfregens Winkel

≈ 5 Kommentare

Schlagwörter

Action-Lothar, Dichtung, Gedicht, Gedichte, Grüsel, Keller, Lyrik, Nacht, Pockenbrüder, Poesie, Spalter, Verse, Wahnsinn

Willem Kalf: Stillleben (ca. 1645)

Willem Kalf: Stillleben (ca. 1645)

Besuch beim Oberbruder

Wir gingen diesen Weg zu dritt bei Nacht und mit Laternen
Und schienen uns mit jedem Schritt vom Ziele zu entfernen;
Längst kam ein banger Zweifel auf, hier müsst sein Haus doch liegen:
Wir gehen viel zu weit hinauf, vergaß man abzubiegen?
Nein, diese Wiese führt zu ihm, feucht fing sie an zu tauen,
Gewaltig ist das Bergkostüm rings in der Nacht zu schauen!

Da standen wir und sahn hinab, wir waren fehlgegangen:
Hielt eine schwarze Macht uns ab, zum Bruder zu gelangen?
Dort unten brennt doch schwach ein Licht?! Das wird sein Haus sein heute,
Der Zaun war letztes Mal noch nicht, er drängte uns zur Seite.
So stiegen wir laternenstumm im Dunkeln zu ihm nieder,
Es standen Kühe still herum, verschwanden plötzlich wieder.

Und der Magister rutschte weg (denn Vieh bleibt ungezogen),
Schlug mir die Lampe voller Schreck stark an den Ellenbogen;
Und nah und näher kam das Haus, ein mystisch blauer Schimmer
Ging von ihm wie von Märchen aus, ich sehe ihn noch immer.
Mir schien, als würd ich raumschiffgleich in fremder Welt nun landen,
Als säh man tief in einen Teich, der nur im Geist vorhanden…

Da saß er also, kaum zurück, am Tisch in seiner Stube
Und sah uns an mit strengem Blick scharf wie durch eine Lupe;
Die alte Wanduhr faucht und schlägt, das Kerzenflämmchen zittert,
Die Katze hat sich hingelegt und schaut nun leicht zerknittert.
Von Weihrauch ist der Raum erfüllt, von Bildern und von Büchern,
Es liegt, was sonst noch überquillt, auf schön drapierten Tüchern.

Man scheint in Faustens Reich zu sein, ganz nah dem Kuriosen,
Hier lebt der Geistbruder allein, von aller Welt verstoßen;
Grabsteine stehen vor der Tür und Christus hängt an Wänden,
Viel Knoblauch gegen den Vampir, Gebet will gar nicht enden.
Der Spalter rückt ihm auf den Leib, der Spalter ist so dreckig,
Er nahm ihm auch sein frommes Weib, die Wanne wurde fleckig.

Der Weg führt über Golgatha zu Ihm, mein liebes Fischle,
Es ist auch meiner, wisst ihr ja, gedeckt ist schon das Tischle;
Das ganze Haus ist hier verwanzt, sie fanden nichts im Schranke,
Auf der Titanic wurd getanzt, ich sage danke, danke!
So schwemmt er uns auch dieses Mal mit Durchgaben die Hirne,
Spät gingen wir zurück ins Tal im Lichtschein der Gestirne…

©Wolfregen

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Stehe mit dir an der Küste…

26 Samstag Mrz 2016

Posted by Wolfregen & Constanze in Liebeslied, Meeresrauschen, Nocturne, Wolfregens Winkel

≈ 12 Kommentare

Schlagwörter

Dichtung, Fotografie, Gedicht, Gedichte, Liebe, Lyrik, Meer, Nacht, Poesie, Vergänglichkeit, Verse

Foto: Wolfregen

Foto: ©Wolfregen

Abend am Meer

Nacht wird es wieder am Meer,
Welle auf Welle rauscht her;
Stehe mit dir an der Küste:
Wenn ich vom Schicksal jetzt wüsste,
Dass es das letzte Mal wär…!

Schön geht die Sonne dort nieder –
Morgen erschien sie nicht wieder,
Alles wär dunkel und tot,
Draußen verlör sich kein Boot,
Möwe vergäß ihre Lieder.

Müsst wie die Kerze vergehn,
Droben die Turmuhr blieb stehn,
Überall lähmende Schatten;
Häuser, die Einwohner hatten,
Spüren vom Meer her kein Wehn…

Kann deiner Stimme nicht lauschen,
Nur die Gezeiten noch tauschen,
Wechselnd in Ebbe und Flut,
Alles Lebendige ruht:
Ewig nur bliebe das Rauschen.

Ginge am einsamen Strand,
Einzig dein Bild in der Hand,
Hoffend, vom fernen Gestade
Jenseits des Meeres in Gnade
Triebe ein Zeichen an Land…

©Wolfregen

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Gedichte aus unserem Poesiezimmer in Buchform, hrsg. von:

  • Nicole Carina Fritz

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"Poesie ist wie ein Duft, der sich verflüchtigt und dabei in unserer Seele die Essenz der Schönheit zurücklässt." Jean Paul (1763-1825)

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