Schlagwörter
Dichtung, Gedanken, Gedicht, Gedichte, Lyrik, Poesie, Sommer, Vergänglichkeit, Verse, Wehmut, Zeitgeist
Hungerlyrik
Form? Das sind keine Verse mehr,
Das sind verletzte Vögel,
Die am Boden liegen,
Flattern hilflos wild umher,
Werden nie mehr fliegen.
Inhalt? Gedankenfetzen nur,
Die schreien und beschreiben,
Was ins Auge schneidet
Grell von außen, Reimkultur,
Die am Nachbild leidet.
Der Sommer stirbt schon wieder,
Erste Blätter fallen von den Bäumen,
So ist es auch mit Segnungen und Träumen,
Die sterben alle weg.
Wenige Gärten sind:
Still und schön, da blüht der Tag noch länger,
Die Rosen duften über den Zaun
Mit gelben Lilien, Lavendel und Rosmarin,
Dort zieht‘s mich immer hin.
Dem Abend folgt ein trüber Morgen,
Was gestern leuchtete, ist heute tot;
Früh ging der Schnitter aus dem Hause,
Nun macht er kurz Pause, trinkt Wasser
Und isst sein trockenes Brot.
Der Parkplatz haut mir seine hässliche Größe ins Gesicht,
Die Neubausiedlung grüßt mich mit steriler Einfalt,
Das Windrad dreht sich kindisch im Kreis,
Ist alles nützlich, ich weiß…
©Wolfregen