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Das poetische Zimmer

~ ein Raum voller Lyrik, Gedichte, Poesie

Das poetische Zimmer

Schlagwort-Archiv: Nächstenliebe

Jesus and you…

05 Mittwoch Dez 2018

Posted by Wolfregen & Constanze in Posse, Burleske, Wolfregens Winkel

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Dichtung, Gäste, Gedicht, Gedichte, Heiligabend, Lyrik, Nächstenliebe, Poesie, Satire, Schlamassel, Verse, Weihnachten, Zeitgeist

Schöne Bescherung

Herr und Frau Meier mit Tochter und Sohn
Wollen zur Feier was Gutes noch tun:
Die Ärmsten der Armen laden sie ein,
An Weihnachten ihre Gäste zu sein,
Es wirkte der Pfarrer in diesem Sinn
Und auch in der Schule Frau Lehrerin.

Die Ärmsten kommen und staunen nicht schlecht,
Sind ganz benommen, ist alles hier echt?
Das ist es ganz sicher: Freude ist nah,
Im Kreis der Familie sitzen sie da,
Der Christbaum brennt stille im Schlummerlicht,
Als leise der Vater vom Kripplein spricht.

Geschenke wühlen sie gieriger aus,
Die Guten fühlen sich bald wie zu Haus,
Die Meiers sind selig, lächeln dazu,
Es duftet, Musik spielt „Jesus and you“,
Wie schön ist’s, zu helfen gerade heut
Am Heiligen Abend, wenn’s draußen schneit.

Hier enden Feste mit segnendem Reim,
Die lieben Gäste gehn aber nicht heim,
Verstehen die feinen Zeichen nur fad,
Wozu auch, der erste nimmt schon ein Bad,
Ein anderer räubert den Kühlschrank leer
Und Herr und Frau Meier, die schlafen schwer.

Am nächsten Morgen: der Fiffi mal hieß,
Schon wieder Sorgen! er dreht sich am Spieß,
Die Kinder, sie weinen, s’tut ihnen weh,
War alles nur Muttis dumme Idee,
Herr Meier ruft endlich die Polizei,
Die kommt wegen so was doch nicht vorbei…

Herr und Frau Meier mit Tochter und Sohn
Wollten zur Feier doch Gutes nur tun,
Die Ärmsten der Armen luden sie ein,
An Weihnachten ihre Gäste zu sein,
Ich fürchte, ihr Grundstück ist parkplatzgroß,
Sie werden die Gäste so schnell nicht los.

©Wolfregen

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Und sah einen Bettelarmen…

10 Donnerstag Nov 2016

Posted by Wolfregen & Constanze in Dunkle Stimmen, Leise Gedanken, Posse, Burleske, Wolfregens Winkel

≈ 6 Kommentare

Schlagwörter

Ballade, Dichtung, Gedicht, Gedichte, Literatur, Lyrik, Martini, Nächstenliebe, Poesie, Satire, Verse

Albert Sous: Metallskulptur Sankt Martin, Quelle: commons.wikimedia.org

©Albert Sous: Metallskulptur Sankt Martin, Quelle: commons.wikimedia.org

Der Mantel des Herrn Martin

In seinem Gewand, dem warmen,
Ging Martin im Ort herum
Und sah einen Bettelarmen,
Der fror sich den Rücken krumm.

Er zögerte keine Weile:
Herr Martin blieb stehn und schnitt
Das Manteltuch in zwei Teile
Und gab ihm die Hälfte mit.

Am folgenden Tag, dem zweiten,
Stand wieder ein Armer da –
Tat Mühe ihm mehr bereiten,
Doch ging ihm sein Elend nah.

Ob keiner behilflich wäre?
Die Nacht wird noch kälter sein!
Da nahm er Gewand und Schere
Und schnitt es zwei Viertel klein.

Am Morgen, die Nacht war bitter,
Erfroren die beiden sind,
Da kam ein gewitzter Dritter,
Entblößte die zwei geschwind.

Und nähte die Teile stärker,
Bestahl auch den ersten Hans,
So war nach drei Tagen Ärger
Der Mantel auch wieder ganz.

©Wolfregen

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Von Kreuz-, Holz- und anderen Irrwegen

05 Samstag Sept 2015

Posted by Wolfregen & Constanze in Posse, Burleske, Wolfregens Winkel

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Ballade, Dichtung, Gedicht, Gedichte, Lebensretter, Literatur, Lyrik, Nächstenliebe, Poesie, Satire, Selbstaufgabe, Verse

Foto: Unbekannt, Junger Priester (1860), Quelle: commons.wikimedia.org

Foto: Unbekannt, junger Priester (1860), Quelle: commons.wikimedia.org

Messe unter freiem Himmel
oder: Der junge Pfarr

(1) Introitus

Im Walde ging ein junger Pfarr,
Den Kopf gefüllt mit frommen Werken,
Als er an einer Lichtung starr
Ganz Grauenhaftes tat bemerken.
Ihm klopft das Herz: verloren stand,
Die Hände feucht und irrer Blicke,
Ein Mensch, dem hier von roher Hand
Ein Seil gewunden wird zum Stricke!

Sprach nicht der Herr einst mild und weich,
Als treuer Hirt will ich mein Leben,
Denn keine Liebe ist dem gleich,
Für den Geringsten willig geben?
Es mag wohl dieser arme Tropf,
Den Bösewichte hart umdringen,
Mein Freund jetzt sein und meinen Kopf
Will ich als Lösepfand ihm bringen.

(2) Kyrie

So dachte er bei sich und trat
Mit andachtsvoll gemessnem Schritte,
Erleuchtet von so hoher Tat,
In dieses finstren Zirkels Mitte.
„Erbarmt euch seiner, lasset ab
Von eurem hässlichen Verlangen,
Schal ist die Welt, doch süß das Grab,
Ihn lasset gehn, mich nehmt gefangen.“

Man sah sich arg verwundert an,
Endlich begann der Ernst zu sprechen:
„Zieh deiner Wege, Gottesmann,
Dir wollen wir den Hals nicht brechen!“
Der Ärmste aber, zitternd ganz,
Sank vor ihm auf die weichen Knie,
Ergriff schnell dessen Rosenkranz,
Küsst’s Kruzifix, rief: „Vater, siehe!“

(3) Gloria und Credo

„Euch ist die Seligkeit gewiss,
Ich fürcht‘s Gericht bei meinen Sünden,
Am Leben nur, ihr wisset dies,
Kann ich Vergebung hoffen, finden.
Bußfertig, reuig will ich sein,
Mich fortan brav und fromm erweisen,
Euch schließ ich ins Gebet mit ein,
Als Heiligen werd ich euch preisen!“

Da dies der junge Pfarr gehört,
Rührt ihn das warme Wort zu Tränen:
„Der Himmel sei dir nicht verwehrt,
Verstehe allzu gut dein Sehnen.“
Der dumpfe Starrsinn löst sich auf,
Man akzeptiert den kruden Handel,
Man nähme auch den Pfarr in Kauf
Um Diebes bessren Lebenswandel.

(4) Offertorium

Der zerrt ihn abermals am Saum,
Drängt, klagt und fleht ihm ins Gewissen,
Wies mit Entsetzen auf den Baum,
Von Angst getrieben, notbeflissen.
So sprach er denn: „Gott, Herrlichkeit,
Ich will für ihn den Tod erdulden,
Wenn ihr zum Mord entschlossen seid,
Bezahle ich ihm gern die Schulden…“

Die Predigt war noch halb in Gang,
Da zogen sie mit einem Streiche
Den Geistlichen am herben Strang
Hinauf in seine Himmelreiche.
Sie standen fühllos, weiß nicht wie,
Und lobten ihre strengen Sitten,
Den Gauner aber jagten sie
Hinfort mit festen Stiefeltritten.

(5) Sanctus und Benedictus

Kaum warn verflogen Furcht und Schreck,
Die wüsten Henker heimgeschlendert,
Kam der Vertriebene zurück
Und setzte sich und schien verändert.
Ein feiger Diebeskamerad,
Der hinterm Strauch all das gesehen,
Trat heuchlerisch hinzu und bat,
Er mög ihm schildern, was geschehen.

Der knapp Entronnene, er nickt,
Indem er aufsieht zu dem Toten:
„Wir sind gewarnt, nicht immer schickt
Der blinde Zufall so Idioten.“
Die beiden Schurken lachten lang
Und lachend sind sie dann gegangen,
Den bleichen Freund am starren Strang
Doch ließen sie am Aste hangen.

©Wolfregen

PS: Der junge Mann auf dem Bild oben, dem der Glaubenseifer geradezu aus den Augen brennt, ist mit dem jungen Pfarr im Gedicht nicht identisch.

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