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Foto: Wolfregen

Foto: ©Wolfregen

Lebenszüge

Abschied ist ein schweres Wort
und du denkst an einen Ort,
wo ein reges Kommen, Gehen
und ein Warten ist zu sehen,
denn die Weichen sind gestellt,
auf dem großen Bahnhof Welt!

Und du hörst ein schrilles Pfeifen,
Bremsen blocken, Schranken greifen;
Startkommandos, Lagerton
auf den Schienen kennst du schon,
Wagen viele Frachten tragen,
ächzen laut an allen Tagen.

Mancher hat den Zug verpasst,
ehe er aufs Gleis gekommen,
steht am Bahnsteig ganz benommen
– ach, wie er dies Hetzen hasst,
dreht mit seinem Fahrschein Runden,
Reisepläne zu erkunden.

Andre, aus der Bahn geraten,
stranden dann im Wartesaal,
Stillstand wird für sie zur Qual;
ohne Anschluss schlecht beraten,
sehn sie sich mit Tunnelblick
auf dem Abstellgleis ein Stück.

Wo winkt auf dem Weg das Glück? –
manchmal stellen wir uns Fragen,
wenn wir unter Lasten klagen,
und dann geht der Blick zurück.

Ankunft heißt beim Reisen viel,
freudig auf der Fahrt getragen,
sich in sanfte Arme wagen,
denn ein andrer ist das Ziel.

Leis mit ihm in Zügen ziehn
wie ein Vogelschwarm im Fliehn –
Höhenflieger tragen weise
Bündel leichter auf der Reise!

©Constanze