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Dichtung, Gedicht, Gedichte, Herbst, Krähen, Lyrik, November, Poesie, Tod, Vergänglichkeit, Verse

Edgar Bundy: Death as general rides a horse on a battlefield (1911)
Ode an den Tod
Die Todesboten, die Krähen,
Die könnt ihr schon überall sehen,
Auf Mauern und Dächern sitzen sie da,
Das große Sterben ist nah!
Der Hunger trieb sie aus Wäldern,
Sie kommen von nebligen Feldern
In trostloser Landschaft, herbstlich und kahl,
Sie hoffen hier auf ein Mahl.
Der Marktplatz aber, die Gassen,
Die liegen genauso verlassen,
Auch fließt in den Brunnen, trocken und leer,
Schon lang kein Trinkwasser mehr.
Nur welkes Laub und Journale,
Die finden sich grau in der Schale,
Fassaden ringsum, drei Stockwerke hoch,
Dahinter Schatten dann doch.
Die schleichen heimlich an Fenstern
Und gleichen wohl eher Gespenstern
Als Lebenden, Hüllen sind sie ja bloß,
Die Angst ist lähmend und groß.
In dunkle Spiegel zu blicken,
Die Flammen der Kerzen ersticken
Im alten, ganz leergeplünderten Haus,
Das macht den schwarzen Gast aus.
Zum Friedhof trägt man die Toten,
Selbst dorthin gelangen die Boten
Und hüpfen auf Gräbern, erdig und frisch,
Denn reich gedeckt war der Tisch.
Der Tod schickt Tausende Krähen,
Ihr könnt sie jetzt überall sehen,
Wie steinerne Wächter sitzen sie da,
Das große Sterben ist nah!
©Wolfregen
Schaurigschönes Mittelalterpoem, lieber Wolfpoet …
Herzliche Abendgrüße vom Lu
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Herzlichen Dank, lieber Mono-no-aware-Lu,
ja, homo homini lupus,
mit Wolfregen unterzeichne ich zwar,
bin aber nicht so (meist jedenfalls)
Liebe Grüße
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*lächel* DAS glaube ich dir sofort 😆
Herzlich, Lu
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Auch wenn es streckenweise sehr düster klingt, ist es ein Stimmungsbild und passt bestens in den November mit all seinem Gedenken und den entsprechenden Gedanken.
Herzlich,
Anna-Lena
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Stimmt, liebe Anna-Lena, hab es gestern geschrieben,
an Pfingsten hätte ich es nicht veröffentlicht…
Herzliche Grüße
Wolfregen
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Der November bringt solche Gedanken mit sich und daher passt es gut.
Herzlichen Gruß zurück 🙂 .
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Auch wenn Krähen doch weit mehr sind als Totenvögel: Ein feines Poem (wobei ich – wahrscheinlich noch unter dem Eindruck von Kehlmanns „Tyll“ – in der Bühnenfassung – mich eher in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges zurückversetzt fühle, als ins Mittelalter wie Lu).
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Herzlichen Dank dafür,
auch Lu nahm einmal die Raben/Krähen in Schutz, sie sind mehr als nur Toten- oder Galgenvögel, gewiss, ihre schwarze Farbe eignet sich halt gut als Symbol. An eine bestimmte Zeit dachte ich übrigens nicht, ich wollte es sehr allgemein verstanden wissen; das Bild dazu lässt aber an den Dreißigjährigen Krieg denken, das stimmt…
Herzliche Grüße
Wolfregen
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Hat was gothisches, trifft auch ganz gut meine Stimmung, gut gelungen lieber Wolfregen
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Vielen Dank, lieber Wolfgang,
das Schwarze und Düstere der Gothic-Szene traf auch lange meine Stimmung, auch wenn ich dabei eher nach Venedig blickte…
Herzliche Grüße
Wolfregen
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Gerne, wenn ich an Venedig denke, kommt mir immer das kleine Männchen mit dem roten Mantel in den Sinn…
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… das da steht im Wald allein?
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Wenn die Gondeln Trauer tragen. Kennst du den Film?
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Ja, aber nie gesehen, eine Erzählung von Daphne du Maurier; wenn ich an Venedig denke, denke ich an Vivaldi und die Zeit des Barocks…
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Ich hab den Film gesehen, als ich so 12 war, danach hatte ich jahrelang Albträume. An Vivaldi denke ich allerdings auch und zwar gerne, eine meiner ersten Klassik Lieben.
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Habe mir gerade den Trailer dazu angesehen, das reicht, da hätte ich als Kind auch nicht mehr schlafen können, auch wenn davor der zweite Satz des Lautenkonzerts RV 93 gespielt worden wäre…
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Der Film von Nicolas Roeg ist ein wahrer Alptraumfilm. Zweimal habe ich ihn nicht zu Ende sehen können, wobei ja schon der Beginn mit dem Kind so mitnimmt, dass man da schon aufhören sollte weiterzusehen.
Herzliche Grüße Lu
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Ja du sagst es, ich habe wirklich Jahre gebraucht um Abstand davon zu gewinnen. Vielleicht war ich ja auch schon 14 als ich ihn sah aber meinen Kindern würde ich ihn nie zeigen.
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Da stimmt ich dir voll zu!
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Nachdem ich den Film „Das Omen“ (1976) gesehen hatte, traute ich mich in der Nacht nicht einmal mehr, aufs Klo zu gehen, und es war „nur“ die zensierte Version, vor allem die schauerliche Musik (Ave Satani) setzte mir zu;
einen ähnlichen Eindruck hatte ich beim Lesen von Schopenhauers „Versuch über das Geistersehen und was damit zusammenhängt“, da er darin plausibel beschrieb, dass nichts außerhalb, sondern eigene innere Bilder nach außen verlegt Geistererscheinungen erzeugen können…
Herzliche Grüße zur Nacht
Wolfregen
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Danke für die Warnung, man muss ja nicht alles sehen oder hören.
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Oh ja, lieber Wolfregen, dann mache ich mal um diese beiden Filmbuchtipps einen großen Bogen 😆
Herzliche Morgengrüße
vom Lu
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Nicht nur um Bücher und Filme, lieber Lu, ich könnte Dir auch einige Orte nennen, wo es besonders gern spuken soll…
Herzliche Grüße
Wolfregen
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Zum Beispiel, lieber Wolfregen?! 🙄
Herzlich, Lu
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Schloss Bronnen bei Fridingen, auf einem Felsen über dem Donautal im Wald gelegen, hinter den Fenstern stehen „sie“ manchmal;
ein anderes Beispiel: ein altes Bauernhaus im Toggenburg, mehr möchte ich diskreterweise nicht dazu sagen, dort wohnt ein Freund von uns, unter der Rubrik „Kellerraunen“ findet man ein Gedicht dazu, es hat den Titel „Bei Nacht und mit Laternen“…
Liebe Grüße
Wolfregen
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Dankeschön für diese Infos, lieber Wolfregen!
Das Schloss Bronnen bei Fridingen werde ich mir mal merken, bei meiner nächsten Donauradtour schaue ich da mal vorbei 🙂
HG vom Lu
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Gern geschehen, lieber Naturphilosoph, das Obere Donautal steht sowieso für sich: Donaudurchbruch, Donauversickerung, Kloster Beuron, Felsen links und rechts, dort befindet sich auch ein längerer Abschnitt ohne Autoverkehr, wo gibt es das sonst noch an einem großen Fluss im infrastrukturell so erschlossenen Deutschland?!
Herzliche Grüße
Wolfregen
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So ist es, lieber Poet, nicht umsonst zieht mich diese Gegend immer wieder an zum Wandern und Radfahren … zauberhaft!
Herzlich, Lu
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