Schlagwörter
Destruktion, Dichtung, Gedicht, Gedichte, Lyrik, moderne Inszenierung, Musik, Oper, Poesie, Verse, Zeitgeist
Opernbesuch
Der Titel der Oper ist schon Musik,
Im Saal wird es dunkel, beginnt das Stück,
Die ersten Barocktöne klingen:
Entführt uns der Meister mit zarter Hand
Vom Alltag hinfort in ein Feenland,
Der Gottheit uns näherzubringen…
Da hebt sich der Vorhang: Mülleimer stehn,
Die hohe Erwartung muss Ratten sehn,
Der Bruch wie ein Schlag in den Magen!
Ein unsäglich albernes Bühnenbild,
Als wär eine spaltende Kraft gewillt,
Den stärksten Kontrast aufzutragen.
Die Sänger erscheinen: ähnlich verspult,
Gekleidet, als hätt man im Quatsch gesuhlt,
Agieren dann meist auch im Liegen.
Noch kämpfen hier Abscheu und Sangespracht
Wie sterbend der Tag und betrübt die Nacht,
Nur klar ist, die Kunst wird nicht siegen…
Der Schlussakkord rauscht, doch taub dem Gehör,
Zuletzt auch erscheint noch der Regisseur:
Frenetisch Applaus, sollt man’s glauben?!
Ein schmächtiges Männlein verbeugt sich schon
Mit Schlips und nur groß in der Destruktion,
Am Weinstock zerdrückt sind die Trauben.
©Wolfregen
Das scheint ja eine sehr moderne Inszenierung gewesen zu sein 🙂
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Ja, manchmal kauft man eben eine Katze im Sack…
Wolfregen
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Aber Pflichtbeifall gibt es. Sogar frenetischen. Womöglich wird man andernfalls als Kunstbanause angesehen. Da spielt es anscheinend keine Rolle, ob die Inszenierung gefallen hat oder nicht. :-)))
LG, Eberhard
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Mir tun dabei die Sänger leid, lieber Eberhard, ihre gesangliche Leistung hätte meist einen schöneren Rahmen verdient.
In Zürich mussten sie einmal in einer Toilette herumrennen oder den Elvis geben. In Stuttgart lief im Hintergrund einmal ein Film, der den Hauptsänger in einem VW-Käfer beim Kopulieren zeigte, anschließend war „Künstlersperma“ (so bezeichnet) durch ein Mikroskop zu sehen…
Herzliche Grüße
Wolfregen
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Werte Constanze, werter Wolfregen,
darf ich Euch – zur Überwindung der musikalisch-inszenatorischen Enttäuschung – zu einem schönen, burlesk-poetischen musikalischen GEHEIMTIPP auf mein Buchbesprechungs-Blog einladen?
Hier folgt der Link:
https://leselebenszeichen.wordpress.com/2013/10/06/lieder-von-liebe-wein-und-tod/
Hier wurde dem Komponisten und Liederdichter (Carl Michael Bellman) ausgesprochen respektvoll die Ehre gegeben… 🙂
Auf Wiederlesen –
Ulrike von Leselebenszeichen
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Liebe Ulrike,
wir freuen uns sehr, dass Du unser poetisches Zimmer gefunden hast. Ganz herzlichen Dank auch für Deinen GEHEIMTIPP. Soeben haben wir mit großer Aufmerksamkeit Deine sehr ansprechend formulierte Empfehlung gelesen und werden diese selbstverständlich im Auge behalten, denn von Carl Michael Bellman hatten wir bisher noch nie etwas gehört. Dein Text macht Lust auf mehr…
Herzlichst
Constanze & Wolfregen
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Habt DANK für Eure positive Resonanz und Euren Lesebesuch beim mir. Ich empfehle Euch sehr, Carl Michael Bellman im OHR zu behalten 😉
Gutenachtgruß
Ulrike
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Gerade auf YouTube ein Lied von ihm angehört – wunderschön. Nochmals lieben Dank für den Tipp!
Gruß Constanze
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