Schlagwörter
Augenblick, Dichtung, Erinnerung, Fotografie, Gedicht, Gedichte, Leben, Lyrik, Poesie, Tod, Vergänglichkeit
Inmitten des Lebens
Ein Tag im Februar, der sonnig ist,
die Vögel singen schon die ersten Lieder,
erhielt ich Kunde, dass du nicht mehr bist –
schwer traf’s im Herzen mich und warf mich nieder.
Warf mich so nieder, dass ich nichts mehr hörte
und nichts mehr sah von dieser schönen Welt,
mir war, als ob ganz kurz ein sich’res Zelt
zusammenfiel und jeglich Sein verstörte.
Von fern hör ich ganz leis noch deine Stimme,
blasslila Tulpen stehn vor mir, ein Hauch,
ein Strauß Vergänglichkeit umflort die Sinne,
verflogen ist dein Dasein hier wie Rauch.
Ich frage mich, was dieses Leben sei,
wenn nichts auf ewig ist und einerlei,
wie wir nun dieses oder jenes wenden –
denn irgendwann wird jeder von uns enden.
Nur eines offenbart der Augenblick:
der Tod ist groß, dein ständiger Begleiter,
stehst täglich an der eignen Himmelsleiter
und näherst dich ihm stetig Stück für Stück.
Drum lebe – leb! – fühl dich im Jetzt und liebe
und pfleg behutsam alle neuen Triebe
der Freude, die dich immerzu umtanzt,
und pflück den Frühlingsstrauß, solang du kannst!
©Constanze
….wunderschöner Text!
Danke
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Auch Dir herzlichen Dank, liebe Lis!
Gruß Constanze
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Constanze, es ist einfach ein Moment der Verzauberung für mich, Deine Gedichte zu lesen. Wann gibt es einen Gedichteband von Dir? Es gefällt mir, dass Du keine Themen tabuisierst – einfach getreu dem Leben. Liebe Grüße, Sylvia
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Wann es einen Gedichteband gibt, das steht in den Sternen, liebe Sylvia. Es freut mich, dass Du so viel von meinen Werken hältst. Wann kommt bei Dir ein Band? Oder vielmehr, ist etwa bereits einer herausgegeben worden und mir ist da nur eine Information entgangen? Was diese Zeilen betrifft, sie sind eine vollkommene Momentaufnahme, sind vor kurzem einfach so aus mir herausgeflossen. Ein Fluss von Worttränen sozusagen. Kommt nicht so oft vor, die meisten meiner Verse werden von mir mehrmals überarbeitet. Dieses Gedicht hier ist anders – ein Trauergedicht.
Herzlich Constanze
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Ich hoffe in diesem Fall so sehr, dass die Sterne nicht so weit entfernt sind :-). Deine Gedichte haben eine unglaubliche Qualität – nicht nur inhaltlich. Auch der Fluss ist sehr stimmig. Es gibt viele Menschen, die daran Gefallen finden können! Mein Gedichteband ist nach meinem „Frauenwunder“ angedacht. Daher veröffentliche ich hier nur noch überarbeitete Gedichte oder Aphorismen. Ich finde es wunderbar, dass wir imstande sind, Momentaufnahmen des Lebens so in Worte fassen zu können. Auch die Trauer ist letztendlich ein großer Bestandteil des Lebens. Danke, dass wir an Deinen Worttränen teilhaben dürfen, Constanze. Liebe Grüße, Sylvia
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Liebe Sylvia, nun habe ich seit gestern einige Zeit verstreichen lassen und möchte nun noch ein paar Worte zu diesem Kommentar nachreichen. Du hast ganz recht, es macht unglaublich Freude, Momentaufnahmen des Lebens allgemein so in Worte fassen zu können. Das ist eine hohe Kunst und in meinem Innern stets von großer Zufriedenheit und einem Gefühl von besonderer Schönheit begleitet. Aus diesem Grund schreibe ich die Gedichte zuallererst nur für mich selbst. Aber ich gebe zu, es freut mich natürlich ebenso, wenn andere daran Gefallen finden. Leider ist heute die Verlagswelt offenbar vorwiegend auf Lyrik fixiert, welche der traditionellen Form abschwört. Man will eben nicht als „altmodisch“ gelten. Aber ich habe jetzt in dieser Richtung auch noch nicht allzu viel unternommen. Ich denke, es ist mit einiger Recherchearbeit verbunden, um den oder die Verlage mit dem jeweils passenden Programm überhaupt ausfindig zu machen.
Hab nochmals ganz herzlichen Dank für Deine anerkennenden Zeilen!
Liebe Grüße zum Wochenende
von Constanze
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Liebe Constanze, man muss einen Verlag finden, der einen Zugang zum Werk findet oder es geht auch Selbstpublishing. Verlage, die nur profitieren wollen, kann man eh vergessen. Aber ich glaube daran: Es kommt die Zeit für alles, was kommen soll. Es macht auf jeden Fall große Freude, bei Dir und auch bei anderen Bloggern zu lesen und die Vielfältigkeit des Geschriebenen genießen zu dürfen. Ob das den Verlagen am Ende gefällt oder nicht – wichtig ist doch letztendlich das, was wir bei den Menschen erreichen, was wir hinterlassen, wie wir – oft auch deren – Gefühle reflektieren; Andere daran teilhaben lassen, sie eintauchen lassen in unserer Welt. Es ist auch für mich durchaus befriedigend und macht mich glücklich. Ganz herzliche Sonntagabendgrüße, Sylvia
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sehr schön !!
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Ganz herzlichen Dank!
Grüße Constanze
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Ein wunderschönes Poem…✨
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Auch Dir ein herzliches Dankeschön!
Liebe Grüße
Constanze
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Liebe Constanze,
das hat mich direkt ins Herz getroffen, hab ich doch selbst vor einiger Zeit einen meiner besten Freunde verloren. Und während meine Welt vollkommen stillstand, drehte sich das Leben ringsherum ungestört weiter als wäre nichts geschehen.
Und all die Traurigkeit filtert sich schließlich in die Wahrheit, die Du in den letzten Zeilen zum Ausdruck bringst. Das beste Dankeschön, dass wir für eine auf diese Art verlorene Freundschaft geben können, ist: leben und das Wunderbare, das wir erfahren durften, weiterzutragen und zu teilen.
Vielen lieben Dank für Dein Gedicht und den Trost.
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Liebe Sabine, diese schönen, wahren, guten Worte von Dir möchte ich an dieser Stelle einfach nur stehen lassen und nichts mehr hinzufügen. Hab vielen lieben Dank dafür!
Herzlich Constanze
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Wirklich wunder-, wunderschön!! Großes Lob an deine Dichterseele!! Am meisten gab mir folgende Strophe zu denken:
„Ich frage mich, was dieses Leben sei,
wenn nichts auf ewig ist und einerlei,
wie wir nun dieses oder jenes wenden –
denn irgendwann wird jeder von uns enden“
Genau mit diesem Gedanken hatte ich arg zu kämpfen, als meine Oma vor eineinhalb Jahren verstorben ist. Dann kam mir aber ein anderer Gedanke – Wenn ich diese Sichtweise zulassen würde, dann dürfte ich kein Buch mehr lesen, aus Angst, irgendwann bei der letzten Seite anzukommen. Jeder Film wäre mir in Unbehagen ans nahende „The End“ schon von der ersten Sekunde an verhasst. Und morgens dürfte ich die Sonne nicht mehr umarmen, im Bewusstsein, dass mich in wenigen Stunden schon die Nacht wieder umschlingt.
Deswegen verfolge ich deinen Rat und mach mich mal eifrig ans Blumenpflücken 🙂 Danke für deine schönen Worte!! 🙂
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Dein Kommentar ist Gold wert, hab recht lieben Dank dafür! Denn wieder einmal wurde mir schmerzlich bewusst, dass so viele meiner Zeilen nicht der Freude und der unbändigen Vitalität des Lebens entspringen, sondern vielmehr einer zu großen Angst vor eben diesem Leben.
Ganz herzliche Grüße an Dich
von Constanze
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beeindruckende Zeilen, liebe Constanze…
trotz enormen Leids mit großer Stärke geboren…
hier der Tod, dort die Geburt:
die Grundregel des Lebens und Vergehens eben…
ich trauere mit dir…, und vor einem Jahr verlor ich meinen
besten Freund durch Krebstod: ich bin noch immer nicht
wieder so recht im Lot deswegen…
Liebe Grüße vom Lu
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Weise Worte auch von Dir: „trotz enormen Leids mit großer Stärke geboren…
hier der Tod, dort die Geburt“ – ja, so sehe ich das auch.
Ein herzliches Dankeschön an Dich!
Liebe Grüße
von Constanze
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Ein wunderbares und ergreifendes Gedicht. Der Hauch der blasslila Tulpen, die Vergänglichkeit, die uns plötzlich schmerzhaft bewusst wird…
Einen ganz herzlichen Gruß,
Marlis
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Gerade bei so frühlingshaften Blumen wie den Tulpen kommt das Vergängliche besonders deutlich zum Vorschein, denn sie welken schnell, lassen die Köpfe hängen und man hat obendrein das Gefühl, dass sie sich dann zusätzlich „entfärben“. Ich liebe dieses übersteigert Symbolhafte bestimmter Pflanzen. In diesem Fall kam noch hinzu, dass sie gerade real vorhanden waren und vor mir in der Vase standen, als ich vom Tod der Freundin erfuhr. Und so zog mich plötzlich alles Fühlen in eine Zeitlosigkeit und Vergänglichkeit zugleich hinein und ich stand für einen kurzen Moment ohnmächtig in meinem eigenen Leben.
Hab lieben Dank auch für diesen Kommentar!
Herzlich Constanze
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