Sommerliebe
So gerne küss ich blasse Rosenblätter,
leis senken weiche Lider sich im Rund,
ein Duft von Rot blüht auf in seidnen Decken,
benetzt vom samtnen Junirosenmund.
Ein leichtes Flimmern und kristallner Tropfen,
der flüchtig über trunknen Knospen ruht,
um dann zum Rand der Schalen hinzufließen
als süßer Nektar reiner Rosenglut.
Und über Purpurmündern, lichten Lidern
schwebt still der Sommerliebe rosa Hauch,
erfüllt von Juniküssen, rosig roten,
im Augenblick zart Lippenglück am Strauch.
©Constanze
Sabine sagte:
Liebe Constanze,
einfach wundervoll!
Welche Wohltat Deine Zeilen inmitten dieser ungewohnten Junihitze sind, die gar nicht rosenhaft anmutet, sondern eher das Lied staubtrockner Böden summt.
Nur in den frühen Morgenstunden, beim ersten Gang durch den Garten, wenn die Rosenblüten noch nichts von der Sonne ahnen, ist man umgeben von taufrischen Purpurmündern und lichten Lidern.
Gut, dass Dein wunderschönes Gedicht niemals welken wird – vielen Dank für das Teilen Deines poetischen Gartenspaziergangs!
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Wolfregen & Constanze sagte:
Vielen herzlichen Dank für Deinen poetischen Kommentar, liebe Sabine. „Das Lied staubtrockener Böden“ – da bringst Du mich gerade auf eine tolle Idee! Aber viel lieber schwelge ich natürlich in Worten über der heimischen Flora. Stelle mir gerade vor, wie Du in sommerlicher Empiregewandung früh morgens durch Deinen zauberhaften Garten schweifst, vielleicht einen schlichten Korb am Arm, wo einige erlesene Blüten und frische Kräuter hineinwandern, um dann später in schmucken Vasen kunstvoll arrangiert zu werden. Einfach schön!
Meine favorisierte Tageszeit im Juni ist übrigens der Abend, wenn die Natur ihre Düfte in besonderer Intensität entfaltet, da sind die Spaziergänge dann immer am schönsten für mich.
Dir noch eine angenehme, nicht mehr ganz so hitzige Juniwoche!
Herzlichst Constanze
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