• Startseite
  • Über uns…
  • Kontakt
  • Urheberrecht, Haftung, Datenschutz…
  • Andere Räume, sehenswert!
  • Poetische Bücherecke
  • Zimmerzeilen…
  • Veröffentlichungen…

Das poetische Zimmer

~ ein Raum voller Lyrik, Gedichte, Poesie

Das poetische Zimmer

Schlagwort-Archiv: Tanz

25 Jahre Auftritt im Klosterkeller

08 Donnerstag Dez 2022

Posted by Wolfregen & Constanze in Das Flüstern der Dinge, Kellerraunen, Wolfregens Winkel

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

Action-Lothar, Dichtung, Erinnerung, Gedicht, Gedichte, Grüsel, Keller, Lyrik, Pockenbrüder, Poesie, Tanz, Verse

Michael Zeno Diemer: Konstanz vom See (spätestens 1939)

Kellerlob

Freunde, die ihr diese Mauern kennt,
Bezaubern lasst euch wieder,
Der Keller, den ihr dankbar Heimat nennt,
Begrüßt euch stumm wie Schwestern und wie Brüder.
Aus seinem ruhigen Geiste blickt Vergangenheit
Verklärend in das Chaos unsrer wüsten Zeit.

Zu einem Kellerlob hab mich entschlossen,
Wie’s ihm wohl so nie dargebracht,
Ein wenig grob, mag sein, denn schön gegossen
Sind meine Verse nicht, noch arg durchdacht.
Was soll’s, vernehmt ihr Worte der Verehrung leicht,
Dann ist mein selbstgesetztes Ziel erreicht.

Doch hört, eh wir zur Pause unterbrechen,
Was mich mit rauer Zunge drängt zu sprechen:
Ein Zaubergarten war, hier ist er aufgetan,
Sehn hundert kleine Kostbarkeiten uns auf einmal an.

Es wohnt, erklingt und schwebt Musik,
Die alte Meister schrieben,
Gesteh’s, hier sitzend sehnt man sich zurück,
Wie Adam, der daraus vertrieben.

Wo finden wir dergleichen sonst in dieser Stadt?
Wo geht man hin nur, hat man das Gedudel satt?!
Fein kommt die Kunst zu ihrem Recht,
Besteht ein Ort für viele,
Es wirken unsre Tänze beinah echt,
Gefallen fanden auch die Spiele.

Die Fülle hier, sie macht uns ganz betroffen,
Da schimmern Kerzen, liegen weise Bücher offen,
An Wänden hängen Bilder, stehn Skulpturen grau,
Die große Männer zeigen und manch edle Frau.

Man blickt umher und kommt nicht aus dem Staunen,
Fragt halb im Scherze: Geistern hier Alraunen?
Auf Kirchenbänken nimmt man wie zur Messe Platz
Und lauscht in Weihrauch einem meisterlichen Satz.

Wie löblich man der Arbeit, fast schon gleichnishaft,
Am Eingang oben eine Ehrenhalle schafft,
Sieht Harke, Spinnrad, Erntekorb und Sense,
Bewundert Sinnspruch und gewundne Kränze.

Was immer wiederkehrend uns im Jahr beglückt,
Mit seinen Gaben ist der Keller stets geschmückt:
Reif glänzt ein Obst, Gebäck legt man zum Feste,
Lang steht der Baum, im Frühjahr blühen Äste.

Und nicht zuletzt auch wehrhaft strotzt derselbe,
An Waffen mangelt’s wahrlich nicht in dem Gewölbe;
Doch über allem Fleiße uns erbauen
Die Zeichen eines ernsten Gottvertrauen.

Die Stille rührt und wirkt in unsre Seele,
Dem Mann sei Dank, der sah, was Konstanz fehle. *

©Wolfregen

PS: * Auf Bitten des Gastgebers verändert zu:
Dem Herrn sei Dank, der sah, was Konstanz fehle.

Teilen:

  • Facebook
  • Pinterest
  • Drucken
  • E-Mail

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Zum Ball bin ich geladen…

19 Mittwoch Dez 2018

Posted by Wolfregen & Constanze in Nocturne, Posse, Burleske, Wolfregens Winkel

≈ 31 Kommentare

Schlagwörter

Ball, Ballade, Barock, Dichtung, Gedicht, Gedichte, Lyrik, Poesie, Satire, Schloss, Tanz, Verse

William Hogarth: Der Ball (ca. 1745)

Un bal fatal

Erleuchtet ragt das Schloss empor,
Nachtschwarz sind die Fassaden,
Die Kutsche fährt durchs Eingangstor:
Zum Ball bin ich geladen;
Die breite Treppe geht’s hinauf,
Die Tür zum Tanzsaal tut sich auf,
Wo all die Gäste stehen,
Mit Argwohn sich besehen.

Hochedle Herren stehen da
In Samtrock und Perücken,
Komm ihnen lieber nicht zu nah:
Wie sich die Diener bücken!
Die knappen Worte folgen eng,
Sie wirken starr und blicken streng
Und scheinen wenig heiter,
Ich gehe besser weiter.

Noch garstger sehn die Frauen aus,
Sie wedeln mit den Fächern,
Die Bosheit schaut zum Aug heraus,
Ihr goldnes Tun wirkt blechern;
Und jede trägt ein langes Kleid,
Verbirgt darunter Peinlichkeit:
Furunkel, Flöhe, Glatzen,
Die ersten seh ich kratzen.

Dann kommt der Fürst, beginnt Musik,
Wie schön die Violinen!
Anmutig tanzen zu dem Stück,
Die eben hässlich schienen;
Reifröcke schwingen dicht an dicht,
Von hohen Spiegeln strahlt das Licht
Der angesteckten Kerzen
Und wärmt die kalten Herzen.

Die nächste Strophe fängt mich ein,
Lass mir es gern gefallen,
Wie schmeichelt doch der süße Schein,
So ähnlich geht es allen;
Greif eine Hand und lass sie los,
Der Wiederfassenswunsch ist groß,
Dreh mich zu einer neuen,
So geht es durch die Reihen.

Ob Gräfin oder Zofe nur,
Ich will es gar nicht wissen:
Dein roter Mund ist ganz Natur,
Ich wünschte ihn zu küssen!
Und stieg auch gern zu dir ins Bett,
So eng und prall ist dein Korsett,
Wie zärtlich deine Hände –
Gleich ist der Tanz zu Ende.

Da steht sie, sieht mich liebend an,
Kein totes Ungeheuer,
Senkt langsam ihren Fächer dann
Und lächelt stilles Feuer;
Was stolzen Herren hier nicht glückt,
Ich lächle auch und bin entzückt,
Sie hat, o schlimme Stunde –
Fast keinen Zahn im Munde…!

©Wolfregen

Teilen:

  • Facebook
  • Pinterest
  • Drucken
  • E-Mail

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Herzlich willkommen im März 2023!

©Constanze

Neue Klänge…

  • Das Blau der Ferne nur bleibt…
  • Augenblicke beflügeln – Zum Valentinstag!
  • Januargesicht
  • Himmlisches Erhellen ✨ Frohe Weihnachten!
  • Verklungen ist das Lied…

Gedichte aus unserem Poesiezimmer in Buchform, hrsg. von:

  • Nicole Carina Fritz

Verse bis zum Himmel...

Interieur…

  • Ante: rebloggt (2)
  • Bücherkanon (2)
  • Constanzes Alkoven (173)
  • Das Flüstern der Dinge (96)
  • Dunkle Stimmen (46)
  • Farbton-Zyklus (3)
  • Frühlingsmelodie (50)
  • Gartenstimmen (5)
  • Gesang der Blüten (52)
  • Großstadtelegie (5)
  • Herbstode (57)
  • Histor. Trompetenstöße (20)
  • Januargefühl (8)
  • Kellerraunen (5)
  • Kinderreigen (8)
  • Lamento di Thorne (3)
  • Lederkonzert (5)
  • Leise Gedanken (54)
  • Liebeslied (64)
  • Lobpreis der Musik (12)
  • Meeresrauschen (14)
  • Memento mori (42)
  • Miniaturen (15)
  • Musenklänge (9)
  • Nocturne (55)
  • Poetisches Bildtagebuch (13)
  • Posse, Burleske (52)
  • Sagen und Legenden (5)
  • Sommersonate (55)
  • Stilles-Zimmer-Zyklus (7)
  • Tante Lotte erzählt (7)
  • Venezianische Symphonie (26)
  • Was der Wind uns zugetragen (2)
  • Winterklang (45)
  • Wolfregens Winkel (263)

Constanzes Alkoven

Archiv…

Wolfregens Winkel

E-Mail-Adresse hinterlassen, um über neue Beiträge dieses Blogs informiert zu werden.

Schließe dich 619 anderen Abonnenten an
Wolfregen & Constanze

Wolfregen & Constanze

"Poesie ist wie ein Duft, der sich verflüchtigt und dabei in unserer Seele die Essenz der Schönheit zurücklässt." Jean Paul (1763-1825)

Persönliche Links

  • Das poetische Zimmer
  • Perlen der Poesie
  • Stoffblüte

Vollständiges Profil anzeigen →

Poetensessel

Schlagwörter

Augenblick Ballade Bild Blüte Dichter Dichtung Engel Erinnerung Erwachen Ewigkeit Foto Fotografie Frühling Gedanken Gedicht Gedichte Gesang Heimat Herbst Jahreszeit Kunst Leben Licht Liebe Literatur Lyrik Meer Melancholie Musik Nacht Natur November Poesie Romantik Rose Satire Schönheit Seele Sehnsucht Sommer Tod Traum Valentinstag Venedig Vergänglichkeit Verse Vorfrühling Weihnachten Winter Zeitgeist

Zimmergeist

Erstelle kostenlos eine Website oder ein Blog auf WordPress.com.

Datenschutz & Cookies: Diese Website verwendet Cookies. Wenn du die Website weiterhin nutzt, stimmst du der Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen, beispielsweise zur Kontrolle von Cookies, findest du hier: Cookie-Richtlinie
  • Abonnieren Abonniert
    • Das poetische Zimmer
    • Schließe dich 619 Followern an
    • Du hast bereits ein WordPress.com-Konto? Melde dich jetzt an.
    • Das poetische Zimmer
    • Anpassen
    • Abonnieren Abonniert
    • Registrieren
    • Anmelden
    • Melde diesen Inhalt
    • Website im Reader anzeigen
    • Abonnements verwalten
    • Diese Leiste einklappen
%d Bloggern gefällt das: