Schlagwörter
Ballade, Dichtung, Gedicht, Gedichte, Literatur, Lyrik, Mädeleswiese, Plattenhardt, Poesie, Sage, Schopf, Verse

Andreas Kieser: Ansicht von Plattenhardt (1683)
Die Mädeleswiese
In Plattenhardt mausgrau
Ein Schlösschen stand,
Am Kinn trug die Hausfrau
Das Witwenband.
Ein Töchterlein hatte,
War sanft und fein,
Der sollte ein Gatte
Gefunden sein.
Den sie aber liebte,
Den wies man ab,
Laut weint die Betrübte
An Vaters Grab.
Ein hässlicher Ritter
Im Nachbarort
Erhielt von der Mutter
Das Segenswort.
Sie lauschte im Zimmer
Und hörte dies,
Drum nachts auch für immer
Das Haus verließ.
Man fand sie am Morgen
Dann tot im Wald,
Die Augen voll Sorgen,
Das Herz schon kalt.
Der Volksmund nennt diese,
Noch heut bekannt,
Die Mädeleswiese,
Wo man sie fand.
©Wolfregen
PS: Die Geschichte ist als „Sage von der Edelfrau im Schopf“ von Martin Bürkle überliefert, mit dem Nachbarort ist Bonlanden gemeint.

Andreas Kieser: Ansicht von Bonlanden (1683)