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Das poetische Zimmer

~ ein Raum voller Lyrik, Gedichte, Poesie

Das poetische Zimmer

Schlagwort-Archiv: Preußen

Ich lag einst krank darnieder…

04 Dienstag Feb 2020

Posted by Wolfregen & Constanze in Dunkle Stimmen, Winterklang, Wolfregens Winkel

≈ 4 Kommentare

Schlagwörter

Alter Fritz, Dichtung, Erinnerung, Gedanken, Gedicht, Gedichte, Leben, Lyrik, Poesie, Preußen, Traum, Verse

Valerius de Saedeleer: Vor dem Frühling (o.J.)

Vorbeimarsch

Ich lag hier krank im Bette
Und starrte an die Decke,
Fand keine Ruh vor Pein,
Ich dreht mich links, ich dreht mich rechts,
Dacht mir mal Guts, dacht mir mal Schlechts,
Dann schlief ich endlich ein.

Und hört durch Nebelstreifen
Ein Trommeln und ein Pfeifen
Bei stumpfem, schwerem Schritt,
Ich sah sie erst verschwommen,
Sah sie dann näherkommen,
Die Preußen, und ich litt.

Vornweg der große König!
Auf einem Pferde, sehnig,
Schwenkt er zu mir heran,
Mit Dreispitz und Perücke
Sah er mit strengem Blicke
Mich sehr durchdringend an.

Die andern ziehn vorüber,
Als gingen sie hinüber
In eine andre Welt,
In ihren hell Gamaschen
Und mit Patronentaschen,
Als ob sie hier nichts hält.

Die blanken Waffen blitzen,
Die Uniformen sitzen,
Im Gleichschritt immerzu,
Dazu das dumpfe Trommeln,
Die Mützen mit den Bommeln,
Dem Takt folgt Schuh für Schuh.

Noch immer starrt der König,
Er quälte mich nicht wenig
Mit seiner hohen Macht,
Ich wollt schon mitmarschieren,
Mich ganz darin verlieren,
Dann bin ich aufgewacht…

Ich lag einst krank darnieder,
Geschwächt bis in die Glieder,
Viel Kleinmut in mich kroch,
Ich dreht mich rechts, ich dreht mich links,
Ein Rest Gesundheit allerdings,
Der blieb mir aber doch.

©Wolfregen

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Wie wundersam beschützt wird das Große…

12 Freitag Aug 2016

Posted by Wolfregen & Constanze in Histor. Trompetenstöße, Miniaturen, Wolfregens Winkel

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Alter Fritz, Dichtung, Friedrich der Große, Gedicht, Gedichte, Historie, Kunersdorf, Lyrik, Poesie, Preußen, Schnupftabakdose, Verse

Foto: Runner1928, Hohenzollern, Quelle: commons.wikimedia.org

Foto: ©Runner1928, Burg Hohenzollern, Waffenrock des Königs, Quelle: commons.wikimedia.org

Die Tabaksdose von Kunersdorf

Die Kugeln pfeifen über das Feld,
Die eignen Truppen fliehen und rennen:
Zum Feigling wird, wer eben noch Held,
Und Ehre scheint man nicht mehr zu kennen.

Der Sieg, er war zum Greifen schon nah,
Ein letzter Hügel blieb zu erstreiten,
Doch plötzlich sind Verstärkungen da,
Zum Gegenangriff diese nun schreiten.

Der König sieht’s mit wachsender Not,
Man hat gewarnt, man hat ihn beschworen,
Er wünscht, er wär getroffen und tot,
Denn alles scheint nun aus und verloren!

Die Massen treibt der Feind vor sich her,
Wer stehen bleibt, den säbelt er nieder,
Vergeblich stemmt bei schwindender Wehr
Der Rest sich mit dem König dawider.

Die eignen Leute zerren ihn fort,
Die Schlacht ist um, viel Blut ist geflossen,
Ein schlimmer, leichenstarrender Ort,
Zwei Pferde sind ihm selber erschossen.

Der Waffenrock des Königs zerfetzt,
Vom Schuss zerbeult die Schnupftabakdose,
Er selbst am Leben, ganz unverletzt –
Wie wundersam beschützt wird das Große…

©Wolfregen

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„Ich bin ja, Herr, in deiner Macht…“ (BWV 345)

16 Mittwoch Dez 2015

Posted by Wolfregen & Constanze in Histor. Trompetenstöße, Wolfregens Winkel

≈ 10 Kommentare

Schlagwörter

BWV 345, Dichtung, Friedrich der Große, Gedicht, Gedichte, Historie, Lyrik, Musik, Poesie, Preußen, Verse, Zorndorf

 

In höchster Not

Es schlägt das Herz mir bis zum Kinn,
Das sind ja Kirchenklänge!
Ein Gottesdienst zum Friedhof hin
Von traurig schöner Länge –
Muss stehen hier in Reih und Glied
Und singen mein Begräbnislied…

„Ich bin ja, Herr, in deiner Macht“
Ertönt aus bangen Kehlen,
Gesungen vor so blut’ger Schlacht,
Erschüttert tief die Seelen:
Bedrängtes Leben, schwach zumal,
Sich wehrt mit diesem Bach-Choral.

Sein Licht strahlt in die Finsternis
Und rührt sogar den König,
Fragt „Qu’est-ce que c’est?“ er ungewiss,
Es rührt ihn sonst nur wenig…
Im Angesicht der höchsten Not
Lenkt Demut uns hinauf zu Gott.

©Wolfregen

PS: Eine preußische Regimentskapelle spielte bei der Schlacht von Zorndorf 1758 diesen bewegenden Choral, auch der König (Friedrich der Große) war tief berührt davon.
Der Text des Chorals stammt von Simon Dach, bekannt als Verfasser des Liedtextes „Ännchen von Tharau“.

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„…der glücklichste Augenblick des Glücklichen ist doch der seines Einschlafens wie der unglücklichste des Unglücklichen der seines Erwachens.“ (Schopenhauer)

03 Freitag Okt 2014

Posted by Wolfregen & Constanze in Histor. Trompetenstöße, Wolfregens Winkel

≈ 8 Kommentare

Schlagwörter

Dichtung, Erwachen, Foto, Fotografie, Friedrich Freiherr von der Trenck, Gedicht, Gedichte, Historie, Lyrik, Poesie, Preußen, Verse

Foto: Wolfregen

Foto: ©Wolfregen

Unseliges Erwachen

Dunkelheit! Nacht! Wo bin ich hier nur?!
Ich seh nicht bei offenen Augen!
Abbricht mir die Erinnerungsspur:
Saß trunken bei Fraun, die nichts taugen.
Hart ist das Lager, lieg ich auf Stroh?
Dumpf riecht’s nach Moder, hört man mich wo?

Hab hier geschlafen. Wie kam ich her?
Ich weiß nichts. Was schmerzt mich der Rücken!
Arg brummt mein Kopf! Was hängt mir so schwer
Am Leib, ums Gelenk, mich zu drücken?!
Rasselt, als ob es Ketten…Gott, nein!
Fesseln sind’s wirklich…enden am Stein!

Wer hält mich hier und gegen das Recht?!
Der König! Jetzt weiß ich es wieder –
Aufgeklärt geltend, ehrt er sich schlecht:
Behandelt wie Vieh seine Brüder!
Querflöte spielend, Brief an Voltaire,
Kriege, als wenn’s ein Musengang wär…!

Vogelgesang! Ein trostloser Ruf
Von außen an den, der gefangen:
Freiheit, ein Morgenrot, das dich schuf –
Doch Kerkern bleicht’s kalt nur die Wangen.
Stäbe! Scharf sichtbar gegen das Grau:
Elend, bald seh dich gar zu genau!

Schleif nun die Eisenringe im Kreis,
Geschmiedet, die Dämmrung zu lieben;
Unglück, wie lange währst du? Wer weiß.
Hier steht was am Boden geschrieben:
Tasten’s die Finger? Groß T, R, E –
Lies nicht zu Ende, so tut’s schon weh!

Name…Gebein! Ich hab mich erkannt:
Man legt mir aufs Grab schon die Platte;
Lebend noch aus der Sonne verbannt,
Ein Leichnam schon jetzt – wie die Ratte!
Wasser und Brot, Verwesung die Luft,
Aufgewacht tot in eigener Gruft!

©Wolfregen

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Gundling hieß der arme Tropf…

22 Mittwoch Jan 2014

Posted by Wolfregen & Constanze in Histor. Trompetenstöße, Wolfregens Winkel

≈ 8 Kommentare

Schlagwörter

Anekdote, Barock, Dichter, Dichtung, Gedicht, Gundling, Historie, Lyrik, Poesie, Preußen, Tragikomik, Verse

Doppelportrait von Jacob Paul Freiherr von Gundling (19.8.1673 - 11.4.1731) und Anne de Larray (Gemahlin), um ca. 1725 (unbekannter Maler)

Doppelportrait von Jacob Paul Freiherr von Gundling (19.8.1673 – 11.4.1731) und Anne de Larray (Gemahlin), um ca. 1725 (unbekannter Maler)

In der Viehheit Fänge

Gundling hieß der arme Tropf, den der König schlug:
Immer, immer auf den Kopf, dass er’s kaum ertrug.
Übrig aus barockem Erbe, stieg er ab zum Narrn,
Schillernd aufbewahrte Scherbe, denn man wollte sparn.

Trockene Gelehrsamkeit und ein Hang zum Trunk
Boten leicht Gelegenheit, Spott zu tun dem Prunk.
Eitler noch in der Perücke, wider Ansehn schwach,
Gab er trotz der bösen Tücke immer wieder nach.

Lachend wurde – er wollt fliehn, kam beschämt zurück –
Ihm ein „Freiherr von“ verliehn für das Hasenstück –
Und bestimmt zum Präsidenten der Akademie,
Um verächtlich zu empfinden: Geist, Geschmack, Genie.

Im Tabakskollegium, wo er abends saß,
Ging man dreister mit ihm um, hatte seinen Spaß.
Ungezählt die derben Streiche, die man ihm gespielt:
Durch das Eis brach er im Teiche, Sänfte auch nicht hielt.

Abführmittel, so der Plan, vor der Hochzeitsnacht,
Hätt ihn auch noch als Galan lächerlich gemacht.
Heimlich nur konnt er sich wehren: war vermählt schon jetzt –
Einmal hat der König Bären ihm ins Bett gesetzt!

Einen Affen führte der vor als Gundlings Sohn,
Kostümiert als Kammerherr, dem Verdienst zum Hohn.
Da er seiner Bauchgeschwüre wegen viehisch trank,
Starb er schließlich, schrieb Satire, war, was folgt, der Dank:

Trieb man’s schon bei Lebzeit arg, schlimmer noch im Tod,
Denn ein Weinfass gab den Sarg, wie Höchstselbst gebot.
Wichtig trugen ihn acht Schneider bis ans Tor der Stadt
Und im Viehwagen ging‘s weiter, langsam, polternd, platt…

Zeitung sollt er einst nur lesen bei des Königs Mahl,
Doch sein enggroteskes Wesen Gröberes empfahl.
Dorfkirch Bornstedt, Gruft mit Wappen: er liegt heut noch dort,
Sich beim Lachen zu ertappen, liest man Nachrufs Wort.

©Wolfregen

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Herzlich willkommen im März 2023!

©Constanze

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