Schlagwörter
Augenblick, Barock, Dichtung, Gedicht, Gedichte, Konzert, Kunst, Literatur, Lyrik, Musik, Poesie, Verse
Barockklänge zu Heiligenzell
Verregnet war auch dies Jahr Pfingsten,
Kein Landgang, schön, in grüner Flur,
Stattdessen – Hoheit im Geringsten –
Dem längst Vergangnen auf der Spur:
Ein altes Wappen am Gemäuer,
Schloss mit Kapelle, Klosterpark,
Konzert und Jubiläumsfeier
Und der Besuch nicht allzu stark.
Still nun, die immer gleiche Handlung:
Ein letztes Nachziehn, Räuspern, Schaun,
Der Einstieg ist des Geistes Wandlung,
Ist der gelungen, folgt Vertraun.
Und dies geschieht, vier schwarze Boten,
Sie treffen silbern den Akkord,
Altmeisters heiter strenge Noten –
Ihm reden sie jetzt ganz das Wort.
Entrückt vom Glanz der edlen Klänge,
Schweift tränennah der Blick im Raum,
Gesprengt des Herzens warme Enge,
Wird alles Gleichnis, Seele, Traum.
Und durch das Glas gewellter Scheiben
Sah schemenhaft ein Strauch herein,
Als wollt er Trugbild, Ahnung bleiben
Und nur sein Blühen Gast hier sein.
©Wolfregen