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Das poetische Zimmer

~ ein Raum voller Lyrik, Gedichte, Poesie

Das poetische Zimmer

Schlagwort-Archiv: Hochdeutsch

Man muss mit der Zeit gehen…

25 Samstag Mai 2019

Posted by Wolfregen & Constanze in Posse, Burleske, Tante Lotte erzählt, Wolfregens Winkel

≈ 14 Kommentare

Schlagwörter

Bäcker, Bonlanden, Dichtung, Erinnerung, Gedicht, Gedichte, Heimat, Hochdeutsch, Lyrik, Poesie, Satire, Verse

Postkarte von Bonlanden (ca. 1912)

Tante Lotte erzählt vom Grüßgottsche

Vis-à-vis hat der Hermann sei Bäckerlädle g’hett,
Mei Bruder, der Werner, is als Kind
Oft bei ihm in der Backstub g’standa
Und wie dann au Zuzogne zu nem komma sind
Und alles anders worda is in Bo‘landa,
Wollt altbacka sei au der Hermann net.

Is ma in Lada reikomma, hat er „Grüüß Gott“ jetz g‘sagt,
Ganz langzoga und g’schwolla,
Hat ma a no‘mals Brot von ihm wolla,
Hat er‘s laut wiederholt: „Ein normaales Brot“,
Aufrecht is er dag’standa und hat wichtig guckt,
Hat’s Brot ins Brotpapier g’wickelt
Und die Registrierkass druckt.

Na han ihn einmal g’fragt,
I war scho beinah aus der Tür,
Hermann, warum sprichsch so komisch mit mir?
Na hat er hochdeutsch nur g‘sagt:
„Lotte, man muss mit der Zeit gehen“,
I musst mir‘s Lacha verbeißa,
Seither hat er bei uns der „Grüßgottsche“ g’heißa.

Des hat ihn aber net groß g’stört,
Die halb Kronastraß hat ihm später g’hört
Und mit seiner Tochter, der wischt Krott,
Is er am Sonntag durch da ganze Ort
Mit der Pferdekutsch g’fahra –
Des hätt er sich allerdings könna spara…

Hat mi an a Bo‘länderin erinnert,
Die mal nach Stuttgart nunterkomma is,
Wo se wieder da war, hat se zu de Kleider,
Die se dort g’seh hat, g’sagt:
Ta ra Knöpfe, ta ra Knöpfe, hinten ganz pehäbe!

©Wolfregen

PS: Weil Tante Lotte nun schon länger nicht mehr zu Wort gekommen (und wahrscheinlich vieles vergessen worden ist), hier eine Übersetzung ins Hochdeutsche:
„sei Bäckerlädle g’hett“=seinen Bäckerladen gehabt, „mei“=mein, „is“=ist, „Backstub g’standa“=Backstube gestanden, „wie dann au Zuzogne zu nem komma sind“=als dann auch Zugezogene zu ihm kamen, „worda“=geworden, „Bo’landa“=Bonlanden, „altbacka sei“=altbacken sein, „net“=nicht, „is ma in Lada reikomma“=ist man in den Laden eingetreten, „Grüüß Gott“ (dem „Gott“ folgt dabei ein stimmlos gehauchtes „tsch“)=der Versuch, hochdeutsch „Grüß Gott“ (Guten Tag) zu sagen, „jetz g‘sagt“=jetzt gesagt, „langzoga und g’schwolla“=langgezogen und geschwollen, „a no‘mals“=ein normales, „wolla“=wollen, „dag’standa“=dagestanden, „g’wickelt“=gewickelt, „Registrierkass“=Registrierkasse, „druckt“=gedrückt, „na han ihn“=dann habe ich ihn, „g’fragt“=gefragt, „i war scho“=ich war schon, „sprichsch“=sprichst du, „mir‘s Lacha verbeißa“=mir das Lachen verbeißen (verbieten), „g’heißa“=geheißen, „des“=das, „net groß g’stört“=nicht sehr gestört, „die halb Kronastraß“=die halbe Kronenstraße, „g’hört“=gehört, „wischt Krott“=wüste (hässliche) Kröte, „da ganze Ort“=den ganzen Ort, „mit der Pferdekutsch g’fahra“=mit der Pferdekutsche gefahren, „hätt könna spara“=hätte ersparen können, „mi an a Bo‘länderin“=mich an eine Bonländerin, „nunterkomma is“=hinuntergekommen ist, „wo se“=als sie, „zu de“=über die, „g’seh“=gesehen, „ta ra Knöpfe, ta ra Knöpfe, hinten ganz pehäbe“=pseudohochdeutscher Versuch, zu sagen: da herunter (ta ra), dort hinunter (ta ra), hinten ganz eng (phäb)

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