Schlagwörter
1789, Adel, Dichtung, Französische Revolution, Gedicht, Gedichte, Historie, Lyrik, Nationalversammlung, Poesie, Verse

Auguste Couder: Eröffnung der Generalstände am 5. Mai 1789 (1839)
Die Nachtsitzung vom 4./5. August
Die Kerzen brannten die ganze Nacht
Und draußen im Land, da brannten die Schlösser,
Der Adel Frankreichs ist jäh erwacht
Und was man auch tut, es wurde nicht besser;
Die fiebrigste Hitze erfüllt den Saal,
Egal, was man vorschlägt, es wird zur Qual.
Da stieg der Erste beherzt hinauf
Und warf mit Verachtung weg seine Titel,
Was folgt, ist rauschhaft, ein Ausverkauf,
Gebrauchte kein Zweck doch je solche Mittel;
Am Ende hat keiner ein Vorrecht mehr
Und alle sind gleich und ermüdet sehr.
Was nützt die Großmut in dunkler Zeit?!
Die Klügeren haben ‘s Land schon verlassen,
Auf das Schafott ist es nicht mehr weit,
Das wünschen sich insgeheim schon die Massen;
Der Morgen bricht an und man wähnt sich frei,
Als schwebten nun Friede und Glück herbei…
©Wolfregen