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Das poetische Zimmer

~ ein Raum voller Lyrik, Gedichte, Poesie

Das poetische Zimmer

Schlagwort-Archiv: Anekdote

Und oben das Dachgeschoss…

01 Freitag Jun 2018

Posted by Wolfregen & Constanze in Posse, Burleske, Tante Lotte erzählt, Wolfregens Winkel

≈ 8 Kommentare

Schlagwörter

Anekdote, Bonlanden, Dichtung, Erinnerung, Gedicht, Gedichte, Heimat, Lyrik, Poesie, Schlafwandeln, Somnambulismus, Verse

Soma Orlai Petrich: Junge vor dem Zubettgehen

Tante Lotte erzählt vom Schlafwandeln

Der Oma ihr Häusle
War früher nur halb so groß:
Flur, Küche, zwei Zimmer
Und oben das Dachgeschoss;
Der Abort, im Haus nicht vorhanden,
Hat draußen im Garten gestanden…

„Mei Bruder, der Werner,
Hat lang bei der Oma g’wohnt,
Glei‘ unterm Dach hat er sei‘ Zimmer g’hett
Und manchmal im Winter
Lag Schnee auf em Bett.“

„Und einmal hat’s klopft in der Nacht
Und d’Oma – wer isch‘s denn? – hat d’Tür aufgemacht:
Na isch’s der Werner g’wesa!
Und wie er da nauskommt, hat sen g’fragt;
Sei schlafwandla g’wesa, hat er g’sagt.“

„Sei übers Fenster und ‘s Dach
In Garta ganga, jetzt sei er wach;
Sind ganz verschrocka.
Erst später, weiß net, wie viel Jahr,
Hat er g’sagt, wie’s wirklich war.“

„Aufs Klo hat er müssa und s’war kalt,
Na hat er nunterg’soichat halt
In Garta vom Fenster aus;
Na sei er ins Rutscha komma,
Da Schlüssel hat er net mitgenomma…“

„Der Harold hat später
Die ander Haushälfte baut,
Is ei’zoga oba
Mi’m Emile, seiner Braut;
Nachts musst ma’s au nimmer verheba,
Im Haus hat’s Toiletta dann geba.“

©Wolfregen

PS: wer Tante Lotte noch nicht ganz verstehen kann, hier wieder einige Übersetzungen ins Hochdeutsche:
„mei“=mein, „g’wohnt“=gewohnt, „glei‘ unterm“=direkt unter dem, „sei‘ Zimmer g’hett“=seinen Schlafraum gehabt, „auf em“=auf dem, „hat’s klopft“=klopfte es, „d’Oma“=die Oma, „wer isch‘s denn?“=wer ist es?, „d’Tür“=die Haustür, „na isch’s g’wesa“=dann war es, „wie er da nauskommt“=wie er hinausgelangt sei, „hat sen g’fragt“=fragte sie ihn, „schlafwandla g’wesa“=habe schlafgewandelt, „g’sagt“=gesagt, „‘s Dach“=das Dach, „in Garta ganga“=in den Garten gegangen, „verschrocka“=erschrocken, „net“=nicht, „wie viel Jahr“=wie viele Jahre, „wie’s wirklich“=wie es tatsächlich, „müssa“=müssen, „s’war“=es war, „na hat er nunterg’soichat“=dann urinierte er vom Fensterbrett, „ins Rutscha komma“=ins Rutschen gekommen, „da“=den, „net mitgenomma“=nicht mitgenommen, „die ander“=die andere, „is ei’zoga oba“=zog oben ein, „mi’m Emile“=mit seiner Frau Emilie, „musst ma’s au nimmer verheba“=musste man auch nicht mehr den Miktions- oder Defäkationsdrang unterdrücken, „im Haus hat’s Toiletta dann geba“=dann wurden Wassertoiletten im Haus installiert

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Im Supermarkt an der Kasse…

07 Montag Dez 2015

Posted by Wolfregen & Constanze in Posse, Burleske, Wolfregens Winkel

≈ 3 Kommentare

Schlagwörter

Anekdote, antiautoritäre Erziehung, Dichtung, Gedicht, Gedichte, Honigglas, Lyrik, Poesie, Rotzlöffel, Satire, Supermarkt, Verse

Foto: Ralf Roletschek: Supermarkt in Elberswalde, Quelle: wikimedia.commons.org

Foto: ©Ralf Roletschek: Supermarkt in Elberswalde, Quelle: wikimedia.commons.org

Süße Rache

Und noch so eine wahre Geschichte,
Zwar weniger schrecklich, doch amüsant:
Sie spielt im Supermarkt an der Kasse,
Vor der eine lange Kaufschlange stand.

Darunter auch zwei Rotzlöffelkinder,
Daneben die Mutter, davor ein Mann,
Den stießen sie mit dem Einkaufswagen
Von hinten her laufend mutwillig an.

Der dreht sich um und stellt sie zur Rede,
Verlangt von der Mutter, dass Ruhe wär,
Die aber nimmt sie in Schutz und sagt, sie
Erziehe sie antiautoritär.

Da geht er weg und holt ein Glas Honig
Und leert es auf ihrem Verständniskopf,
Die Leut sind sprachlos, die Kinder lachen,
Sie steht wie versteinert, schön macht’s tropf, tropf.

Das Ungeheure endlich begriffen,
Bricht aus sie hysterisch in Wutgeschrei,
Er schmunzelt, sagt ihr, dass er auch selber
Kein autoritär Erzogener sei…

©Wolfregen

PS: Der Supermarkt im Bild oben, der so säuberlich einladend glänzt, ist nicht mit dem im Gedicht identisch.

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Gundling hieß der arme Tropf…

22 Mittwoch Jan 2014

Posted by Wolfregen & Constanze in Histor. Trompetenstöße, Wolfregens Winkel

≈ 8 Kommentare

Schlagwörter

Anekdote, Barock, Dichter, Dichtung, Gedicht, Gundling, Historie, Lyrik, Poesie, Preußen, Tragikomik, Verse

Doppelportrait von Jacob Paul Freiherr von Gundling (19.8.1673 - 11.4.1731) und Anne de Larray (Gemahlin), um ca. 1725 (unbekannter Maler)

Doppelportrait von Jacob Paul Freiherr von Gundling (19.8.1673 – 11.4.1731) und Anne de Larray (Gemahlin), um ca. 1725 (unbekannter Maler)

In der Viehheit Fänge

Gundling hieß der arme Tropf, den der König schlug:
Immer, immer auf den Kopf, dass er’s kaum ertrug.
Übrig aus barockem Erbe, stieg er ab zum Narrn,
Schillernd aufbewahrte Scherbe, denn man wollte sparn.

Trockene Gelehrsamkeit und ein Hang zum Trunk
Boten leicht Gelegenheit, Spott zu tun dem Prunk.
Eitler noch in der Perücke, wider Ansehn schwach,
Gab er trotz der bösen Tücke immer wieder nach.

Lachend wurde – er wollt fliehn, kam beschämt zurück –
Ihm ein „Freiherr von“ verliehn für das Hasenstück –
Und bestimmt zum Präsidenten der Akademie,
Um verächtlich zu empfinden: Geist, Geschmack, Genie.

Im Tabakskollegium, wo er abends saß,
Ging man dreister mit ihm um, hatte seinen Spaß.
Ungezählt die derben Streiche, die man ihm gespielt:
Durch das Eis brach er im Teiche, Sänfte auch nicht hielt.

Abführmittel, so der Plan, vor der Hochzeitsnacht,
Hätt ihn auch noch als Galan lächerlich gemacht.
Heimlich nur konnt er sich wehren: war vermählt schon jetzt –
Einmal hat der König Bären ihm ins Bett gesetzt!

Einen Affen führte der vor als Gundlings Sohn,
Kostümiert als Kammerherr, dem Verdienst zum Hohn.
Da er seiner Bauchgeschwüre wegen viehisch trank,
Starb er schließlich, schrieb Satire, war, was folgt, der Dank:

Trieb man’s schon bei Lebzeit arg, schlimmer noch im Tod,
Denn ein Weinfass gab den Sarg, wie Höchstselbst gebot.
Wichtig trugen ihn acht Schneider bis ans Tor der Stadt
Und im Viehwagen ging‘s weiter, langsam, polternd, platt…

Zeitung sollt er einst nur lesen bei des Königs Mahl,
Doch sein enggroteskes Wesen Gröberes empfahl.
Dorfkirch Bornstedt, Gruft mit Wappen: er liegt heut noch dort,
Sich beim Lachen zu ertappen, liest man Nachrufs Wort.

©Wolfregen

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