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Das poetische Zimmer

~ ein Raum voller Lyrik, Gedichte, Poesie

Das poetische Zimmer

Kategorien-Archiv: Venezianische Symphonie

Der diese Noten süßer Wehmut schrieb…

09 Freitag Nov 2018

Posted by Wolfregen & Constanze in Leise Gedanken, Lobpreis der Musik, Venezianische Symphonie, Wolfregens Winkel

≈ 6 Kommentare

Schlagwörter

Dichtung, Gedicht, Gedichte, Lyrik, Musik, Poesie, RV 93, Schönheit, Venedig, Verse, Vivaldi

RV 93 in D-Dur

Wem allzu wohl in dieser falschen Welt
Und er nicht weiß, wohin mit Zeit und Geld,
Dem rate ich, sollt ihn der Klang nicht stören,
Einmal ein Stück Vivaldis anzuhören.

In einer Kirche und auf gutem Platz,
Ganz Ohr beim langsamen, dem zweiten Satz,
Und während sanft die Saitentöne klingen,
Ins schwelgende Bewusstsein sich zu bringen:

Der diese Noten süßer Wehmut schrieb,
Dem krank am Ende nur die Armut blieb,
Der wurde, wo wir solche Schätze haben,
Im Arme-Sünder-Friedhof Wiens begraben.

Fern von Venedig, das ihn schnell vergaß,
Wo er die Liebe seiner Zeit besaß,
Wär nicht die Stadt Musik, fremd dem Gemeinen,
Man müsst allein bei dem Gedanken weinen…

©Wolfregen

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An welchem Abgrund solche Taten reifen…

01 Montag Okt 2018

Posted by Wolfregen & Constanze in Posse, Burleske, Venezianische Symphonie, Wolfregens Winkel

≈ 6 Kommentare

Schlagwörter

Ballade, Dichtung, Donquichotterie, Gedicht, Gedichte, Lyrik, Massentourismus, Poesie, Satire, Venedig, Verse, Zeitgeist

Foto: ©Deror_avi, Il Canal Grande, Quelle: commons.wikimedia.org

Don Quichotte in Venedig

Der größte Tag des Conte Loredan
Fing eigentlich recht still und harmlos an,
Er trank Kaffee und aß ein Stück Biskuit,
Doch statt er dann in den Studiersaal tritt,
Kramt er im Ahnenschrank nach alten Sachen –
Er wird noch vieles heute anders machen…

Contessa merkte gleich, dass was nicht stimmt,
Anstatt er sich ein Buch zum Lesen nimmt,
Steht er vorm Spiegel, ganz ein Edelmann,
Und zieht sich Robe und Perücke an;
Das Haus hat er seit Jahren nicht verlassen,
Heut scheint es aber doch einmal zu passen.

Die Gondel, ungenutzt geraume Zeit,
Die wartet vor dem Eingang fahrbereit,
Am hintren Ende steht der Gondolier
Und denkt, ein Maskenball ist lange her;
Einsteigt der Samtgekleidete nun blande
Und rudernd geht es vor zum Canal Grande.

Touristen glauben, es wär Karneval,
Und machen Handybilder überall;
Der alte Conte aber, der hier fährt,
Meint‘s ernst: er hat der Welt den Krieg erklärt,
Dem Müll, dem Dreck, der trostlosen Moderne,
Versöhnung, Friedensschluss, das liegt ihm ferne.

Was hat man seiner Stadt auch angetan
Und ihm damit, dem Spross der Loredan?!
Den Degen zieht er, aufrecht steht er da,
Die Leute lachen, manchen geht es nah;
Die wenigsten nur scheinen zu begreifen,
An welchem Abgrund solche Taten reifen.

Der Adel wollte keine Kinder mehr,
Sobald man unter fremder Herrschaft wär;
Die Polizei fährt auf, was liegt daran?!
Das Ziel heißt Kreuzfahrtschiff: jetzt greift er an!
Im Abendblatt wird dann Contessa lesen,
Ob’s doch ein Billigladen nur gewesen…

©Wolfregen

PS: Mit dem Namen „Loredan“ ist keine reale Person der Gegenwart gemeint.
Er steht als Sinnbild für das alte Venedig, in welchem diese Patrizierfamilie einst eine bedeutende Rolle spielte; allerdings sollen auch noch heute einige Angehörige dort zurückgezogen leben.

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Zwei schwarzverhängte Gondeln…

27 Donnerstag Sept 2018

Posted by Wolfregen & Constanze in Dunkle Stimmen, Nocturne, Venezianische Symphonie, Wolfregens Winkel

≈ 7 Kommentare

Schlagwörter

Dichtung, Gedicht, Gedichte, Gondel, Lyrik, Nacht, Poesie, Tod, Venedig, Vergänglichkeit, Verse

Gustave Marissiaux: Nuite Venitienne (1905)

Begegnung in Venedig

Nacht ist, sie fraß die bleichen Reste,
Die Tages Goldrad spann,
Ernst blicken Fenster und Paläste
Ihre Betrachter an.

Der Mond hält seine trübe Lampe
Tief in die Häuserschlucht,
Nicht weit spielt jemand traurig Gambe,
Im Wasser schwankt die Bucht.

Zwei schwarzverhängte Gondeln gleiten
Vor hohem Kuppelbau,
Ein Bild wie aus barocken Zeiten:
Verschleiert eine Frau.

Die schaut, als sie vorüberfahren,
Sehr lange zu mir her,
Die zweite Gondel, gleich an Jahren,
Die ist dahinter leer.

Nun endet auch mit stummer Träne
Des Gambenspielers Lied,
Seh wie das Paar lackschwarzer Kähne
Dort um die Ecke zieht.

Bin froh, dass ich nicht eingestiegen
In heller Dunkelheit,
Würd jetzt in einem Sarge liegen
In enger Ewigkeit…

©Wolfregen

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„Wenn ich ein andres Wort für Musik suche, so finde ich immer nur das Wort Venedig.“ (Nietzsche)

27 Samstag Jan 2018

Posted by Wolfregen & Constanze in Nocturne, Venezianische Symphonie, Wolfregens Winkel

≈ 14 Kommentare

Schlagwörter

Dichtung, Gedicht, Gedichte, Lyrik, Musik, Nacht, Poesie, Santa Maria della Salute, Schönheit, Sehnsucht, Venedig, Verse

Friedrich Nerly der Jüngere: Santa Maria della Salute, Venedig (undatiert)

Nur in Venedig

Soll mir das Herz voll süßer Wehmut sein,
Dann fällt mir immer nur Venedig ein,
Die schwarzen Gondeln seh ich, die Kanäle,
Am Uferrand die langen Gondelpfähle
Und Haus an Haus Paläste ganz aus Stein.

Ich weiß von keinem Fluss in keiner Stadt,
Der eine Brücke wie Rialto hat,
Sah keine Kirche noch, die in sich ruhte
Wie Santa Maria della Salute,
Auf keinen Platz ich wie San Marco trat.

Nur in Venedig wachsen Rosen schnell,
Nur dort glänzt eine Mondnacht zauberhell,
Das Wasser schimmert wie bewegte Seide,
Musik klingt trauriger und sagt: ich leide
An dieser Schönheit, zeitlos ist ihr Quell.

In jeder Gondel fährt die Sehnsucht mit,
An jedes Fenster ein Geheimnis tritt,
Wie hohe Spiegel leuchten sie, nur milder,
Und Kerzen löschen ihre dunklen Bilder,
Wenn grau der Morgen naht mit leisem Schritt.

Möcht mir ums Herz recht süß und wehe sein,
Dann fällt mir immer nur Venedig ein,
Ich seh die Stadt, ich sehe die Lagune,
Sie ruht darin wie eine Märchenkrone,
Den Turm, die Kuppeln sehe ich und wein.

©Wolfregen

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Reich mir die Hand, wenn du noch Träume hast…

11 Donnerstag Jan 2018

Posted by Wolfregen & Constanze in Liebeslied, Venezianische Symphonie, Wolfregens Winkel

≈ 4 Kommentare

Schlagwörter

Dichtung, Gedicht, Gedichte, Liebe, Lust, Lyrik, Poesie, Schönheit, Sehnsucht, Traum, Venedig, Verse

Friedrich Nerly der Jüngere: Canal Grande, Venedig (undatiert)

Sehnsucht nach Venedig

Reich mir die Hand, wenn du noch Träume hast,
Verschließ die schönen Augen, sei mein Gast,
Lass dich wie Helena mit Lust entführen,
Am goldnen Ziel will dich mein Kuss berühren
Und wiederfinden soll dich ein Palast.

Der öffnet sich in einem weiten Flur
Und draußen gibt es schöne Häuser nur,
Du stehst am Fenster, aller Sorge ledig,
Du bist im Herz der Schönheit: in Venedig
Und hinter dir verliert sich jede Spur.

Die Gondeln gleiten hin im Abendschein,
Der lichte Himmel färbt sich langsam ein,
Ein letzter Glanz sich legt, schon matt und schwächer,
Auf Kirchenkuppeln und auf hohe Dächer,
Als wollte alles ein Geheimnis sein.

Stell Kandelaber auf im ganzen Raum,
Dann zieh dich aus, ganz aus, erwart es kaum,
Auch deine Schönheit unverhüllt zu sehen,
Mit Fächer nur sollst du im Kreis dich drehen,
Denn mit der Wollust stirbt auch unser Traum.

Bis dahin aber tanze fröhlich fort,
Venedig ist dafür geweiht der Ort,
Die Liebe blickt durch Masken und Gewänder,
Von Haus zu Haus knüpft rot sie ihre Bänder
Und wo auch wär sie süßer, wenn nicht dort.

©Wolfregen

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Ich möchte an die Liebe glauben…

22 Freitag Dez 2017

Posted by Wolfregen & Constanze in Constanzes Alkoven, Liebeslied, Venezianische Symphonie, Winterklang

≈ 16 Kommentare

Schlagwörter

Engel, Gedicht, Gedichte, Liebe, Lyrik, Poesie, Schönheit, Venedig, Verse, Weihnachten, Winter

William Adolphe Bouguereau: La Vierge aux Anges, 1881 (Ausschnitt)

*~ Venezianisches Bekenntnis ~*

So manches Wort hab silbern ich gesagt,
doch diese Zeilen hier stehn still geschrieben
in Versgold und zu einem Ring getrieben,
der ewig schimmert, nicht nach Schatten fragt:
Ich möchte an die Liebe glauben,
an alles Schöne in der Welt,
selbst wenn uns Schnee vom Himmel fällt,
ich seh nur Federflaum von Tauben…
und seh Venedig und den Markusplatz,
dort sind sie reine Engel, lichte Boten,
sie singen groß und hell mir jeden Satz,
der leicht beflügelt, scheidet von den Toten;
so möcht ich immerzu Gesang erlauschen
in allem, was berührt, lebendig macht –
lass uns ein wenig mit den Schwingen rauschen
und venezianisch sein und sternbedacht!

©Constanze

Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wir wünschen Euch von Herzen frohe, gesegnete Weihnachtstage
und einen besinnlichen Jahreswechsel.
Alle guten Wünsche für ein glückliches Jahr 2018!

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Hier lebt der Geist von allem zärtlich Schönen…

16 Mittwoch Aug 2017

Posted by Wolfregen & Constanze in Venezianische Symphonie, Wolfregens Winkel

≈ 3 Kommentare

Schlagwörter

Barock, Canaletto, Dichtung, Gedicht, Gedichte, Goldoni, Lyrik, Poesie, Schönheit, Sehnsucht, Venedig, Verse, Vivaldi

Friedrich Nerly: Das Markusbecken und Santa Maria della Salute (1855)

Venedig, ein Traum

Ach, schlief ich doch in einer solchen Nacht
Vom Mond betört zwei schöne Stunden ein,
Um drei Jahrhunderte zuvor erwacht
In dieser engelgleichen Stadt zu sein,
Aus einer Gondel steigend statt dem Bette
Und um mich her Venedigs Silhouette.

Gemäldefirnis liegt wie Gold darauf:
Vivaldis schönstes Lautenstück erklingt,
Zu halbgeschlossnen Fenstern seh ich auf
Und hör, wie eine Stimme dazu singt…
Der Mond scheint auf den Platz mit der Zisterne
Und schwach nur leuchten neben ihm die Sterne.

Wie wird mir weh ums Herz bei diesen Tönen,
Hier lebt der Geist von allem zärtlich Schönen!
Der nächtge Schatten steht vor Ehrfurcht still
Und stumm herniederblicken die Fassaden,
So sehr mich Domes Kuppel drücken will,
Vorüberhuschen plötzlich Maskeraden.

Goldoni zeigt sein neustes Possenstück,
Die ernste Stadt verlernte nie ihr Lachen,
Commedia dell’arte ist zurück,
Was mag der Arlecchino heute machen?
In die Lagune weht ein leichter Wind,
Lasst schauen, wo die großen Schiffe sind.

Die kehren siegreich oder gar nicht wieder,
In Opernhäusern singt man Jubellieder,
Erfochten aber wird das Gut auf See;
Der Doge, wenn er sich mit ihr vermählt,
Den Ring ins Wasser wirft – seit eh und je
Zu einem der drei großen Feste zählt.

An Canaletto lieb ich die Veduten,
Er malte Häuser, keine kleinen Putten,
Der Canal Grande änderte sich kaum;
Die Menschen aber sahn viel schöner aus,
Barocke Kleider tragen sie im Traum
Und Anmut wohnt in jedem bessren Haus.

O endete der süße Trug doch nie,
Wie märchenhaft verwandelt schreiten sie…
Beseelter, süßer wird hier ein Verlangen,
Der Liebe weiß ich keinen gleichen Ort,
Geheimnis knüpft sich an die bunten Stangen
Und jede Gondel trägt die Sehnsucht fort.

Nur in Venedig scheinen Traum und Leben
Wie Liebende traut Arm in Arm zu gehn,
Die Tauben flattern auf, dem Glück ergeben,
Und selbst das Sterben wirkt noch einzigschön;
Mit welcher Wehmut blickt die weiche Seele
Zur nahen Friedhofsinsel San Michele.

©Wolfregen

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Du wärst darin die unbekannte Schöne…

30 Freitag Dez 2016

Posted by Wolfregen & Constanze in Liebeslied, Memento mori, Venezianische Symphonie, Wolfregens Winkel

≈ 19 Kommentare

Schlagwörter

Dichtung, Gedicht, Gedichte, Liebe, Lyrik, Poesie, Romantik, Sehnsucht, Tod, Venedig, Verse

Imre Gergely: Abendstimmung in Venedig (ca. 1911)

Drei Wünsche

Hätt ich vom Tod drei letzte Wünsche frei
Und dürfte Ort und Jahreszahl mir wählen,
Es wär Venedig 1703
Mit seinen Kuppeldächern und Kanälen.

Du wärst darin die unbekannte Schöne,
Die mit dem Fächer am Rialto geht,
Die abends in der Oper vor der Bühne
Sich beim Gesang in meine Richtung dreht.

Dir folgte ich in warmer Sternennacht
In stiller Gondel bis ans dunkle Haus,
Du stiegest, wenn man drinnen Licht gemacht,
Mit schönem Fuß in feiner Robe aus.

Ich schickte dir gewagte Liebesbriefe
Und träfe dich auf einem Maskenball,
Mein Wunsch wär, dass ich einmal bei dir schliefe,
Nach scheuem Zögern wäre dies der Fall.

In deinen Armen würd ich glücklich sein
Und müsste ich‘s, so wollt ich darin sterben,
Im Wasser spiegelte sich Mondes Schein
Und die Lagune würde hell sich färben.

©Wolfregen

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Im Nebel treiben sie fort…

16 Samstag Jan 2016

Posted by Wolfregen & Constanze in Dunkle Stimmen, Memento mori, Venezianische Symphonie, Wolfregens Winkel

≈ 6 Kommentare

Schlagwörter

Dichtung, Gedicht, Gedichte, Lyrik, Pest, Poesie, Tod, Venedig, Vergänglichkeit, Verse

Bernardo Hay: The house of Lord Byron, Venice

Bernardo Hay: The house of Lord Byron, Venice (o.J.)

Die Pest in Venedig

Sie stieg im Dunkeln an Land
Und klopfte an jedes Haus
Und zog den Damen von Stand
Die goldenen Kleider aus.
Wie schwarze Blumen der Trauer
Besteigen sie stumm ihr Boot,
Die Gondel stößt von der Mauer,
Ihr Fährmann, das ist der Tod.

Im Nebel treiben sie fort,
Als kämen sie niemals an,
Die Ufer sprechen kein Wort,
Nur Wasser schwankt leicht daran.
Die Stadt legt bleich ihren Schleier
Den Toten aufs Angesicht,
Es kommt kein Priester zur Feier,
Die Messe, sie endet nicht.

Ein dürres Glockengeläut
Ist alles hier, was man hört,
Ununterbrochen ging’s heut,
Doch keinen es jetzt mehr stört.
Wer sind die Nächsten im Reigen,
Im traurigen Totentanz?
Bedrückt von Argwohn und Schweigen
Verkümmert Venedig ganz.

©Wolfregen

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Verhangne Spiegel, schwarze Gondelkähne…

25 Mittwoch Nov 2015

Posted by Wolfregen & Constanze in Constanzes Alkoven, Venezianische Symphonie, Winterklang

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Acqua alta, Dichtung, Gedicht, Gedichte, Lyrik, Melancholie, Nebel, Poesie, Schönheit, Venedig, Vergänglichkeit, Winter

Claude Monet: Gondeln in Venedig (1908)

Claude Monet: Gondeln in Venedig (1908)

~ Venezias Winterlied ~

In diesen Tagen steht sie grau gewandet,
verhüllt von blassen Schleiern und bedeckt
mit Trübnis, die an müden Ufern brandet,
– es gibt nichts mehr, was sie mit Leben weckt.

Der Sänger ihrer Schönheit scheint geschieden,
im Nebel hat er wohl ein Boot bestiegen,
vom Canal Grande auf das Meer hinaus,
ließ sie allein in einem öden Haus.

La Serenissima, du glanzvoll Schöne,
fast maskenlos kann man dich nunmehr sehn,
wenn seidne Fahnen dir auf Halbmast wehn,
versunken du im Trauerfluss der Träne.

Verhangne Spiegel, schwarze Gondelkähne,
Paläste weinen schweigsam in der Flut,
Melancholie im Wasser ohne Glut,
kein Schimmertanz auf kleinster Wellensträhne.

Verhaltener Gesang maroder Pracht,
sie singt ihr Winterlied bei Tag und Nacht
herab von Seufzerbrücke und Balkonen,
die flüstern, wo verblichne Geister wohnen.

Doch in Lagunengärten, inselstill,
entwächst sie dürft’ger Zeit mit lichten Trieben
fürs nächste Jahr, wenn sie neu blühen will,
betörend, reich, wie sie so viele lieben.

©Constanze

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