• Startseite
  • Über uns…
  • Kontakt
  • Urheberrecht, Haftung, Datenschutz…
  • Andere Räume, sehenswert!
  • Poetische Bücherecke
  • Zimmerzeilen…
  • Veröffentlichungen…

Das poetische Zimmer

~ ein Raum voller Lyrik, Gedichte, Poesie

Das poetische Zimmer

Kategorien-Archiv: Posse, Burleske

An welchem Abgrund solche Taten reifen…

01 Montag Okt 2018

Posted by Wolfregen & Constanze in Posse, Burleske, Venezianische Symphonie, Wolfregens Winkel

≈ 6 Kommentare

Schlagwörter

Ballade, Dichtung, Donquichotterie, Gedicht, Gedichte, Lyrik, Massentourismus, Poesie, Satire, Venedig, Verse, Zeitgeist

Foto: ©Deror_avi, Il Canal Grande, Quelle: commons.wikimedia.org

Don Quichotte in Venedig

Der größte Tag des Conte Loredan
Fing eigentlich recht still und harmlos an,
Er trank Kaffee und aß ein Stück Biskuit,
Doch statt er dann in den Studiersaal tritt,
Kramt er im Ahnenschrank nach alten Sachen –
Er wird noch vieles heute anders machen…

Contessa merkte gleich, dass was nicht stimmt,
Anstatt er sich ein Buch zum Lesen nimmt,
Steht er vorm Spiegel, ganz ein Edelmann,
Und zieht sich Robe und Perücke an;
Das Haus hat er seit Jahren nicht verlassen,
Heut scheint es aber doch einmal zu passen.

Die Gondel, ungenutzt geraume Zeit,
Die wartet vor dem Eingang fahrbereit,
Am hintren Ende steht der Gondolier
Und denkt, ein Maskenball ist lange her;
Einsteigt der Samtgekleidete nun blande
Und rudernd geht es vor zum Canal Grande.

Touristen glauben, es wär Karneval,
Und machen Handybilder überall;
Der alte Conte aber, der hier fährt,
Meint‘s ernst: er hat der Welt den Krieg erklärt,
Dem Müll, dem Dreck, der trostlosen Moderne,
Versöhnung, Friedensschluss, das liegt ihm ferne.

Was hat man seiner Stadt auch angetan
Und ihm damit, dem Spross der Loredan?!
Den Degen zieht er, aufrecht steht er da,
Die Leute lachen, manchen geht es nah;
Die wenigsten nur scheinen zu begreifen,
An welchem Abgrund solche Taten reifen.

Der Adel wollte keine Kinder mehr,
Sobald man unter fremder Herrschaft wär;
Die Polizei fährt auf, was liegt daran?!
Das Ziel heißt Kreuzfahrtschiff: jetzt greift er an!
Im Abendblatt wird dann Contessa lesen,
Ob’s doch ein Billigladen nur gewesen…

©Wolfregen

PS: Mit dem Namen „Loredan“ ist keine reale Person der Gegenwart gemeint.
Er steht als Sinnbild für das alte Venedig, in welchem diese Patrizierfamilie einst eine bedeutende Rolle spielte; allerdings sollen auch noch heute einige Angehörige dort zurückgezogen leben.

Teilen:

  • Facebook
  • Pinterest
  • Drucken
  • E-Mail

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Jeden Freitag ist das so…

21 Samstag Jul 2018

Posted by Wolfregen & Constanze in Posse, Burleske, Wolfregens Winkel

≈ 10 Kommentare

Schlagwörter

Chef, Dichtung, Gary Cooper, Gedicht, Gedichte, High Noon, James Stewart, John Wayne, Lyrik, Poesie, Satire, Verse, Western

Zwölf Uhr mittags

Amtsrat Igler kommt nach Haus,
So wie er’s immer tut:
Mit unbändiger Wut,
Sein Chef, man sollt ihm eine langen,
Ist wieder vor 12 Uhr gegangen!
Sein dicker Kopf, der ist ganz rot,
Die kleinen Augen voller Schrot
Und Frau und Kinder, Katz und Maus,
Die baden nun den Ärger aus,
Er kann kaum reden, kann kaum schnaufen,
Das Wochenende ist gelaufen.

Jeden Freitag ist das so,
Kein Chef mehr im Büro,
Er fühlt sich ausgenutzt –
Ein Glück, dass abends Western kommen,
Im Sessel hat er Platz genommen,
Denn wie James Stewart und John Wayne
Für Sauberkeit und Ordnung stehn,
Gehört der Schlendrian gestutzt,
Dafür er auch die Brille putzt,
Ihn darf, wenn’s losgeht, niemand stören,
Er will die Helden sehen, hören.

Cowboystiefel hat er schon,
Jetzt fehlt nur noch der Hut,
Ein Sheriffstern wär gut,
Dann könnt er die Banditen stellen
In bleigeschwängerten Duellen!
Im Bücherschrank, da steht Karl May,
Er sammelt ihn und denkt, er sei
Vielleicht sein Ur-Ur-Enkelsohn,
Sein Chef, der schmier‘ge Ölbaron,
Soll sich vor neuer Bosheit hüten,
Old Igler lässt sich das nicht bieten.

Freitags fährt der mit der Bahn
Und kommt um 12 Uhr an,
Wenn das kein Zeichen ist!
Wie Gary Cooper, übt’s im Garten,
Will er ihn breitbeinig erwarten
Zum großen Showdown hier im Ort,
Dodge City heißt das Losungswort,
Die Straßen sieht er, leer und trist,
Ein Lonely Fighter nichts vergisst:
Noch eine Woche Druck im Magen,
Dann will er ihm die Meinung sagen.

Urlaub hat er bis dahin,
Bereitet sich drauf vor,
Schläft mit dem Colt am Ohr.
Dann ist’s so weit, er geht entschlossen,
Im Geist hat er ihn längst erschossen,
Der Zug fährt ein, es ist High Noon,
Gestrüpp rollt staubig vorm Saloon,
Der Zug hält an, die Luft wird dünn –
Kein Chef steigt aus, der sitzt nicht drin!
Am Montag hört er: bis um sieben
Sei dieser noch im Haus geblieben…

©Wolfregen

Teilen:

  • Facebook
  • Pinterest
  • Drucken
  • E-Mail

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Und oben das Dachgeschoss…

01 Freitag Jun 2018

Posted by Wolfregen & Constanze in Posse, Burleske, Tante Lotte erzählt, Wolfregens Winkel

≈ 8 Kommentare

Schlagwörter

Anekdote, Bonlanden, Dichtung, Erinnerung, Gedicht, Gedichte, Heimat, Lyrik, Poesie, Schlafwandeln, Somnambulismus, Verse

Soma Orlai Petrich: Junge vor dem Zubettgehen

Tante Lotte erzählt vom Schlafwandeln

Der Oma ihr Häusle
War früher nur halb so groß:
Flur, Küche, zwei Zimmer
Und oben das Dachgeschoss;
Der Abort, im Haus nicht vorhanden,
Hat draußen im Garten gestanden…

„Mei Bruder, der Werner,
Hat lang bei der Oma g’wohnt,
Glei‘ unterm Dach hat er sei‘ Zimmer g’hett
Und manchmal im Winter
Lag Schnee auf em Bett.“

„Und einmal hat’s klopft in der Nacht
Und d’Oma – wer isch‘s denn? – hat d’Tür aufgemacht:
Na isch’s der Werner g’wesa!
Und wie er da nauskommt, hat sen g’fragt;
Sei schlafwandla g’wesa, hat er g’sagt.“

„Sei übers Fenster und ‘s Dach
In Garta ganga, jetzt sei er wach;
Sind ganz verschrocka.
Erst später, weiß net, wie viel Jahr,
Hat er g’sagt, wie’s wirklich war.“

„Aufs Klo hat er müssa und s’war kalt,
Na hat er nunterg’soichat halt
In Garta vom Fenster aus;
Na sei er ins Rutscha komma,
Da Schlüssel hat er net mitgenomma…“

„Der Harold hat später
Die ander Haushälfte baut,
Is ei’zoga oba
Mi’m Emile, seiner Braut;
Nachts musst ma’s au nimmer verheba,
Im Haus hat’s Toiletta dann geba.“

©Wolfregen

PS: wer Tante Lotte noch nicht ganz verstehen kann, hier wieder einige Übersetzungen ins Hochdeutsche:
„mei“=mein, „g’wohnt“=gewohnt, „glei‘ unterm“=direkt unter dem, „sei‘ Zimmer g’hett“=seinen Schlafraum gehabt, „auf em“=auf dem, „hat’s klopft“=klopfte es, „d’Oma“=die Oma, „wer isch‘s denn?“=wer ist es?, „d’Tür“=die Haustür, „na isch’s g’wesa“=dann war es, „wie er da nauskommt“=wie er hinausgelangt sei, „hat sen g’fragt“=fragte sie ihn, „schlafwandla g’wesa“=habe schlafgewandelt, „g’sagt“=gesagt, „‘s Dach“=das Dach, „in Garta ganga“=in den Garten gegangen, „verschrocka“=erschrocken, „net“=nicht, „wie viel Jahr“=wie viele Jahre, „wie’s wirklich“=wie es tatsächlich, „müssa“=müssen, „s’war“=es war, „na hat er nunterg’soichat“=dann urinierte er vom Fensterbrett, „ins Rutscha komma“=ins Rutschen gekommen, „da“=den, „net mitgenomma“=nicht mitgenommen, „die ander“=die andere, „is ei’zoga oba“=zog oben ein, „mi’m Emile“=mit seiner Frau Emilie, „musst ma’s au nimmer verheba“=musste man auch nicht mehr den Miktions- oder Defäkationsdrang unterdrücken, „im Haus hat’s Toiletta dann geba“=dann wurden Wassertoiletten im Haus installiert

Teilen:

  • Facebook
  • Pinterest
  • Drucken
  • E-Mail

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Zufrieden prostet man sich zu…

20 Sonntag Mai 2018

Posted by Wolfregen & Constanze in Leise Gedanken, Posse, Burleske, Wolfregens Winkel

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Dichtung, Gedicht, Gedichte, Kapitän, Lyrik, Poesie, Satire, Schiff, Untergang, Verse, Wahnsinn, Zeitgeist

Foto: ©unbekannt, RMS Titanic (1912), Quelle: commons.wikimedia.org

Das (Alp)traumschiff

Der Kapitän und seine Crew
Sitzen am Mittagstisch,
Zufrieden prostet man sich zu:
Gleich gibt es Tintenfisch;
Die Reise hat mit Sekt begonnen,
Doch plötzlich knallt ein Schlag wie Tonnen.

Was war das? Taumelnd schwankt das Schiff,
Man schaut sich fragend an:
Wir stießen an ein großes Riff,
Spricht leis der Steuermann;
Quatsch! Kenn die Strecke nicht erst heute,
Beruhigt der Kapitän die Leute.

Da stürzt der Maschinist herauf
Und schwört ihm Stein und Bein:
Die halbe Bordwand riss es auf,
Wie Fluten schießt’s herein;
Die Schotten dicht, Nottelegraphen
Und schnell zurück zum Ausgangshafen!

Zurück?! Unmöglich, nicht mit mir,
Wir sind auf großer Fahrt,
Erst einmal überprüfen wir,
Ob sich ein Tun erspart:
Bei schwerem Seegang manch Matrose
Ergriff Klabautermanns Neurose.

Am späten Nachmittag wird klar,
Es gibt ein Leck, das klafft,
Was unter Deck man raunt, ist wahr,
Jetzt hilft nur Wissenschaft:
„Kein Torschluss“ tönt‘s von allen Lippen,
Das Schiff würde nach Backbord kippen.

Wir pumpen lieber Wasser ab,
Sofern das möglich ist,
Und möglichst oft steigt wer hinab
Und schaut sich’s an und misst;
Nach Übersee müsst’s dennoch reichen,
Dort werden wir das Boot neu streichen.

Am Abend gibt man dann bekannt,
Dass Wasser wertvoll sei
Und ringsherum läg schönes Land,
Musik spielt schon dabei;
Die ersten tanzen Polonaise
Und kreischen laut verzweifelt Späße.

Ich bin kein Physiker, vielleicht
Versinkt’s hart über Bug,
Die schönste Blüte ist erreicht
Im hohen Selbstbetrug –
Dem Leser lass ich farbne Schalen,
Das Endtheater auszumalen…

©Wolfregen

Teilen:

  • Facebook
  • Pinterest
  • Drucken
  • E-Mail

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Ein idealer Ort…

09 Mittwoch Mai 2018

Posted by Wolfregen & Constanze in Großstadtelegie, Posse, Burleske, Wolfregens Winkel

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

Dichtung, Gedicht, Gedichte, Leben, Lyrik, Party, Poesie, Ruhestörung, Satire, Verse, Wohnkultur, Zeitgeist

Foto: ©Assenmacher: Herosé-Park in Konstanz-Petershausen, Quelle: commons.wikimedia.org

Uferpromenade

Doktor Urban ist Dozent
Für Soziologie,
Besonders spießig war er nie;
Wer ihn schon länger kennt,
Der weiß: er liebt urbanes Leben
Nicht nur mit Forschers nüchtrem Streben.

Als am alten Uferpark
Das neue Viertel stand,
Auch Urban eine Wohnung fand;
Die war zwar teuer arg,
Doch schick verläuft und schnurgerade
Direkt davor die Promenade.

„Spannend“ denkt sich nicht nur er,
Ein idealer Ort,
Wer ausgehn will, der trifft sich dort,
Und abends steppt der Bär
Und täglich werden’s mehr, die gerne
Hier feiern unterm Dach der Sterne.

Kommunikativ und frei,
Laut, schrill, unmittelbar –
So sprach er gern im Seminar
Und lächelte dabei;
Zu allem nickt er „ich verstehe“,
Doch bitte nicht in meiner Nähe…

©Wolfregen

Teilen:

  • Facebook
  • Pinterest
  • Drucken
  • E-Mail

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Der Dino wankt…

13 Dienstag Mär 2018

Posted by Wolfregen & Constanze in Lederkonzert, Posse, Burleske, Wolfregens Winkel

≈ 23 Kommentare

Schlagwörter

Bundesliga, Dichtung, Dino, Gedicht, Gedichte, HSV, Lyrik, Poesie, Satire, Uwe Seeler, Verse, Volksparkstadion

Foto: ©Frisia Orientalis, Quelle: commons.wikimedia.org

Die Leiden des Uwe S.

Der Dino wankt im hellen Dress
Dem dunklen Abgrund zu,
Das lässt dem armen Uwe S.
Seit Wochen keine Ruh.

Kein Arp, kein Trainerwechsel frommt,
Sieht, wie sein HSV
Zum Hamgurker SV verkommt,
Die Fans machen Radau.

Im Volkspark läuft sie noch, die Uhr,
Die unanhaltbar scheint,
Ob der, der bisher mild verfuhr,
Es diesmal anders meint?

Verzweifelt, Alter einerlei,
Zu retten in der Not,
Hat Uwe Fußballschuh‘ dabei,
Bereit fürs Aufgebot…

©Wolfregen

PS: Der Hamburger SV ist der einzige Fußballverein in Deutschland, der seit seiner Gründung immer der jeweils höchsten Liga angehörte und nie abgestiegen ist (daher der Name „Dino“); im Volksparkstadion läuft eine Uhr, die in großen Leuchtziffern die bisherige Dauer seiner Bundesligazugehörigkeit anzeigt: Jahre, Tage, Stunden, Minuten, Sekunden. Der absolute Alptraum aller Anhänger: wenn diese Uhr einmal angehalten bzw. abgeschaltet würde (was hoffentlich nie geschieht!).
Nie war die Abstiegsgefahr größer als jetzt und fast aussichtslos scheint die Lage. Zuletzt lag die Hoffnung auf den Schultern eines erst 17-jährigen, jungen Spielers (Fiete Arp), der dem gewaltigen Druck aber noch nicht gewachsen scheint.
Die Legende des Vereins ist Uwe Seeler (Jahrgang 1936), der immer nur für den HSV spielte und deshalb dem Verein besonders verbunden ist (und in meinem Gedicht aus schierer Verzweiflung noch einmal ins Geschehen eingreifen möchte).

Teilen:

  • Facebook
  • Pinterest
  • Drucken
  • E-Mail

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Das Glück ist ganz nah…

11 Montag Dez 2017

Posted by Wolfregen & Constanze in Posse, Burleske, Wolfregens Winkel

≈ 10 Kommentare

Schlagwörter

Cocktailbar, Dichtung, Gedicht, Gedichte, Kleinstadt, Leben, Lyrik, Poesie, Provinz, Satire, Sehnsucht, Verse, Zeitgeist

Foto: ©Jocian, Quelle: commons.wikimedia.org

Willmann’s

Gut, dass es die Cocktailbar Willmann’s gibt,
Bei allen Sabrinas ist sie beliebt,
Die könnten auch Mandy und Jennifer heißen,
Hier träumen sie gern von karibischen Reisen,
Der Trinkhalm verbindet sie mit der Welt,
Mit allem, was in der Ferne gefällt.

Sie saugen das Flair einer Großstadt ein,
Vergessen sind Mief und Narrenverein,
Beraten sich, wie sie die Nägel lackieren,
Nur hier scheint das Leben genug zu pulsieren,
Der Barkeeper steht zwar gelangweilt da,
Verkörpert aber: das Glück ist ganz nah!

Ein Longdrink bei Willmann’s heißt „Sonne satt“
Und doch ist hier alles nüchtern und glatt,
Das öde Provinznest verlangt nach Moderne,
Sabrina und Mandy, die sitzen hier gerne,
Auch Jennifer weiß keinen bessren Ort
Und alle träumen, sie wären weit fort…

©Wolfregen

Teilen:

  • Facebook
  • Pinterest
  • Drucken
  • E-Mail

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Goldherzen hängen an goldenen Fäden…

06 Mittwoch Dez 2017

Posted by Wolfregen & Constanze in Großstadtelegie, Posse, Burleske, Wolfregens Winkel

≈ 14 Kommentare

Schlagwörter

Dichtung, Gedicht, Gedichte, Großstadt, Konsumzombie, Lyrik, Poesie, Satire, Verse, Vorweihnachtszeit, Winter, Zeitgeist

Foto: ©susan_oh, Quelle: pixabay.com

Lichterfest

Ach, ist die Zeit
Vor dem Lichterfest schön:
Wintermarkt, Shoppen,
Schick einkaufen gehn;
Hell in der Innenstadt leuchten die Läden,
Goldherzen hängen an goldenen Fäden.

Im Einkaufszentrum,
Der Eingangshalle,
Sammeln sich Smileys
Und singen alle.

DJ Nick Zipfelmann
Haucht gefühlvoll ein Lied,
Geflügelte Jahresendpuppen
Man überall sieht.

Ach, ist die Zeit
Bis zum Lichterfest schön –
Lasst uns behände,
Wenn die Lichtshow zu Ende,
In die große Abteilung
Für Erdmöbel gehn…

©Wolfregen

PS: Bereits in der DDR soll es Bezeichnungen wie „geflügelte Jahresendpuppe/ Jahresendfigur“ (Engel) oder „Erdmöbel“ (Sarg) gegeben haben, um die Sprache zu säkularisieren.

Teilen:

  • Facebook
  • Pinterest
  • Drucken
  • E-Mail

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Ein schöner, alter Garten war…

14 Dienstag Nov 2017

Posted by Wolfregen & Constanze in Leise Gedanken, Posse, Burleske, Wolfregens Winkel

≈ 31 Kommentare

Schlagwörter

Dichtung, Garten, Gedicht, Gedichte, Gleichnis, Lyrik, Poesie, Rose, Satire, Schönheit, Verse, Zeitgeist

Pierre-Auguste Renoir: Roseraie à Wargemont (1879)

Der alte Garten

Ein schöner, alter Garten war,
Nach Rosen roch es wunderbar:
Hoch wuchsen sie an Wegen,
Die schön ums Haus gelegen.

Er bot ein angenehmes Bild,
War nicht zu streng und nicht zu wild
Und Kunst tat ihn vollenden –
Er war in guten Händen.

Der alte Gärtner aber starb
Und der das Gartenamt erwarb,
Behalf sich mit zwei neuen,
Den Garten zu betreuen.

Der wollt ihn so erhalten,
Sie wollten umgestalten –
Was soll’s, er wurde überstimmt
Und war nicht einmal sehr ergrimmt.

Dem einen schien figürlich
Der Garten unnatürlich,
Dem andern schien er nutzlos schön,
Wollt drin Gemüse wachsen sehn.

Begann auch gleich zu planen
Und weil man Streit konnt ahnen,
So wurde rasch und übereilt
Der alte Garten aufgeteilt.

Die Rosen rissen beide aus
Und schnell verfiel das Herrenhaus,
Man konnt’s auf beiden Seiten
Nicht brauchen und nicht leiden.

Das Unkraut nahm bald überhand
Aus Faulheit und aus Unverstand,
Man ließ es also wuchern
Und pries es den Besuchern.

Zuletzt riss man die Zäune ein,
Müll warf man so und so hinein –
Nichts blieb vom schönen Garten
Als alte Ansichtskarten…

©Wolfregen

Teilen:

  • Facebook
  • Pinterest
  • Drucken
  • E-Mail

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

In einem einzigen Spiel…

16 Montag Okt 2017

Posted by Wolfregen & Constanze in Lederkonzert, Posse, Burleske, Wolfregens Winkel

≈ 15 Kommentare

Schlagwörter

CR7, Cristiano Ronaldo, Dichtung, Fußball, Gedicht, Gedichte, Lyrik, Poesie, Satire, Verse, Wahnsinn, Zeitgeist

Foto: ©Sdo216, Cristiano Ronaldo bei der Ausführung eines Freistoßes, Quelle: commons.wikimedia.org

Wahnsinn

CR7 verdient
In einem einzigen Spiel
Im Durchschnitt genauso viel
Wie Michel Mindestlohn
In seinem ganzen Leben,
Der reine Wahnsinn eben!

Egal, ob CR
Sieben Tore schießt und siegt
Oder nach sieben Minuten
Vom Platz schon fliegt…

©Wolfregen

PS: „CR7“ ist das egomanische Numeronym des Cristiano Ronaldo, gebildet aus den Initialen und der Rückennummer 7, die er seit Jahren immer trägt

Teilen:

  • Facebook
  • Pinterest
  • Drucken
  • E-Mail

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …
← Ältere Beiträge
Neuere Beiträge →

Herzlich willkommen im Mai 2023!

©Constanze

Neue Klänge…

  • Ein Maler bist du und ein Magier…
  • Solang noch eine Kerze brennt…
  • Das Blau der Ferne nur bleibt…
  • Augenblicke beflügeln – Zum Valentinstag!
  • Januargesicht

NEU: Wolfregens Lyrik in:

Gedichte aus unserem Poesiezimmer in Buchform, hrsg. von:

  • Nicole Carina Fritz

Verse bis zum Himmel...

Interieur…

  • Ante: rebloggt (2)
  • Bücherkanon (2)
  • Constanzes Alkoven (174)
  • Das Flüstern der Dinge (97)
  • Dunkle Stimmen (46)
  • Farbton-Zyklus (3)
  • Frühlingsmelodie (51)
  • Gartenstimmen (5)
  • Gesang der Blüten (52)
  • Großstadtelegie (5)
  • Herbstode (57)
  • Histor. Trompetenstöße (20)
  • Januargefühl (8)
  • Kellerraunen (5)
  • Kinderreigen (8)
  • Lamento di Thorne (3)
  • Lederkonzert (5)
  • Leise Gedanken (55)
  • Liebeslied (65)
  • Lobpreis der Musik (12)
  • Meeresrauschen (14)
  • Memento mori (42)
  • Miniaturen (15)
  • Musenklänge (9)
  • Nocturne (55)
  • Poetisches Bildtagebuch (13)
  • Posse, Burleske (52)
  • Sagen und Legenden (5)
  • Sommersonate (55)
  • Stilles-Zimmer-Zyklus (7)
  • Tante Lotte erzählt (7)
  • Venezianische Symphonie (26)
  • Was der Wind uns zugetragen (2)
  • Winterklang (45)
  • Wolfregens Winkel (264)

Constanzes Alkoven

Archiv…

Wolfregens Winkel

E-Mail-Adresse hinterlassen, um über neue Beiträge dieses Blogs informiert zu werden.

Schließe dich 618 anderen Abonnenten an
Wolfregen & Constanze

Wolfregen & Constanze

"Poesie ist wie ein Duft, der sich verflüchtigt und dabei in unserer Seele die Essenz der Schönheit zurücklässt." Jean Paul (1763-1825)

Persönliche Links

  • Das poetische Zimmer
  • Perlen der Poesie
  • Stoffblüte

Vollständiges Profil anzeigen →

Poetensessel

Schlagwörter

Augenblick Ballade Bild Blüte Dichter Dichtung Engel Erinnerung Erwachen Ewigkeit Foto Fotografie Frühling Gedanken Gedicht Gedichte Gesang Heimat Herbst Jahreszeit Kunst Leben Licht Liebe Literatur Lyrik Meer Melancholie Musik Nacht Natur November Poesie Romantik Rose Satire Schönheit Seele Sehnsucht Sommer Tod Traum Valentinstag Venedig Vergänglichkeit Verse Vorfrühling Weihnachten Winter Zeitgeist

Zimmergeist

Bloggen auf WordPress.com.

Datenschutz & Cookies: Diese Website verwendet Cookies. Wenn du die Website weiterhin nutzt, stimmst du der Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen, beispielsweise zur Kontrolle von Cookies, findest du hier: Cookie-Richtlinie
  • Abonnieren Abonniert
    • Das poetische Zimmer
    • Schließe dich 618 Followern an
    • Du hast bereits ein WordPress.com-Konto? Melde dich jetzt an.
    • Das poetische Zimmer
    • Anpassen
    • Abonnieren Abonniert
    • Registrieren
    • Anmelden
    • Melde diesen Inhalt
    • Website im Reader anzeigen
    • Abonnements verwalten
    • Diese Leiste einklappen
%d Bloggern gefällt das: