Schlagwörter
Ballade, Dichtung, Duell, Gedicht, Gedichte, Lyrik, Melancholie, Morgenrot, Poesie, Tod, Trauer, Vergänglichkeit, Verse

Marcus C. Stone: Loves Daydream End (ca. 1880)
Vor Sonnenaufgang
Die Sonne scheint,
Das Brünnlein weint
Im stillen Veilchental;
Der hier verblich,
Mein zweites Ich,
Sollt werden mein Gemahl.
Wie‘s anders kam!
Der Tod ihn nahm,
Ach, wenn man‘s vorher wüsst:
Nicht aufgebahrt,
Hätt ihn bewahrt
Und lebend jetzt geküsst.
Ein Schuss, der hallt
Weit durch den Wald,
Schreckt alle Vögel auf;
Ich lag im Schlaf,
Der zweite traf
Aus dem Pistolenlauf.
Noch war‘s nicht hell,
Doch das Duell
Grausam entschieden gleich;
Die schwarzen Herrn,
Die Kutschen fern,
Sie standen ernst und bleich…
Die Sonne scheint,
Das Brünnlein weint,
Hab keine Ruhe mehr:
Hier lag er tot
Bei Morgenrot,
Gäb gern mein Leben her!
©Wolfregen
Lieber Wolfregen,
beim Lesen spürt man die Trauer und die Hoffnungen, die mit dem Tod gestorben sind. In Gedanken hört man den Schuss und sieht die aufgescheuchten Vögel fliehen.
Ein einfühlsam schönes Gedicht, das an den Tod von Puschkin und Lermontov erinnert, die beide im Duell starben…ein sehr passendes Gemälde.
Danke dafür!
Liebe Grüße von Gisela
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Liebe Gisela,
herzlichen Dank für die Zeilen; aus ihnen lese ich, dass meine Strophen das erreicht haben, was sie wollten: mit wenigen, eindringlichen Worten Bilder erzeugen und Gefühle wecken; mein Weg geht über die Anschaulichkeit, wenn dies gelungen ist, freue ich mich…
Liebe Grüße und noch einmal Dank
Wolfregen
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