Schlagwörter
Dichtung, Garten, Gedicht, Gedichte, Gleichnis, Lyrik, Poesie, Rose, Satire, Schönheit, Verse, Zeitgeist

Pierre-Auguste Renoir: Roseraie à Wargemont (1879)
Der alte Garten
Ein schöner, alter Garten war,
Nach Rosen roch es wunderbar:
Hoch wuchsen sie an Wegen,
Die schön ums Haus gelegen.
Er bot ein angenehmes Bild,
War nicht zu streng und nicht zu wild
Und Kunst tat ihn vollenden –
Er war in guten Händen.
Der alte Gärtner aber starb
Und der das Gartenamt erwarb,
Behalf sich mit zwei neuen,
Den Garten zu betreuen.
Der wollt ihn so erhalten,
Sie wollten umgestalten –
Was soll’s, er wurde überstimmt
Und war nicht einmal sehr ergrimmt.
Dem einen schien figürlich
Der Garten unnatürlich,
Dem andern schien er nutzlos schön,
Wollt drin Gemüse wachsen sehn.
Begann auch gleich zu planen
Und weil man Streit konnt ahnen,
So wurde rasch und übereilt
Der alte Garten aufgeteilt.
Die Rosen rissen beide aus
Und schnell verfiel das Herrenhaus,
Man konnt’s auf beiden Seiten
Nicht brauchen und nicht leiden.
Das Unkraut nahm bald überhand
Aus Faulheit und aus Unverstand,
Man ließ es also wuchern
Und pries es den Besuchern.
Zuletzt riss man die Zäune ein,
Müll warf man so und so hinein –
Nichts blieb vom schönen Garten
Als alte Ansichtskarten…
©Wolfregen
Obwohl es kein „Unkraut“ gibt, nur Wildkraut was dort wächst, wo wir es nicht haben wollen, ist es ein sehr schönes Gedicht… 🙂
LG
Maccabros
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Lieber „Unkraut-/Wildkrautversteher“,
Du hast natürlich vollkommen recht,
der Begriff ist relativ und ganz anthropozentrisch…
Herzlichen Dank und liebe Grüße
Wolfregen
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Ich hatte es schon richtig verstanden…😉
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Eine traurige Gartengeschichte…
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Traurig wie das Leben…
Herzliche Grüße
Wolfregen
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Traurig, aber trotzdem schön poetisch ! Liebevolle Grüße, Sylvia
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Das Poetische macht das Traurige schön…
Ebenfalls liebe Grüße
Wolfregen
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Ein wunderschönes Gedicht mit viel Lost-Place-Romantik! Ich sehe den langsamen Verfall förmlich vor mir…
LG Cordula
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Ich sehe den Verfall auch,
in der Zeit der Romantik wurden eigens Gärten dafür angelegt, die waren schön; die willentliche Zerstörung dagegen ist nur hässlich…
Herzlichen Dank und liebe Grüße
Wolfregen
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Ja, das stimmt…. Ich hab auch schon solche und solche gesehen!
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Der schönste Garten ist der Garten der Erkenntnis; aber auch der verfällt und das ist nicht schön…
Herzliche Grüße
Wolfregen
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Ich habe in verlassenen Gärten vieles gefunden…
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Im eigentlichen oder im übertragenen Sinne?
Wolfregen
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In beiden
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Dacht ich mir doch…
Herzliche Grüße
Wolfregen
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im ganzen liegt auch ein stück Wahrheit, bei uns werden viele große Gärten aufgelöst, in Baufläche geteilt, weil kaum jemand Zeit hat dafür.
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Platz wird immer weniger auf der Welt,
als Kind schon dachte ich, einmal eng wie in Aufzügen zu stehen…
Herzliche Grüße
Wolfregen
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Heute ist bei vielen der Garten out, weil er ja Arbeit machen könnte. Lieber werden Kiesel verteilt und Töpfe ohne Ende, dann braucht man keinen Rasen zu mähen.
Warum solche Menschen nicht gleich ins Hotel ziehen, verstehe ich nicht.
Danke für die überaus schönen Zeilen.
Herzlich,
Anna-Lena
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Im Hotel könnten sie ja keine Kiesel verteilen und keine Töpfe ohne Ende…
Herzliche Grüße, liebe Anna-Lena, und vielen Dank
Wolfregen
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Stimmt, da hast du recht
.
Auch euch liebe Grüße 😉 .
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Ach du meine Güte 😦
Aber Wildkräuter sind auch schön 🙂
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Maulwurfshügel sind auch schön –
im Garten meines Nachbarn…
Herzliche Grüße
Wolfregen
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Hihi,
im Winter sind sie eine fabelhafte Nahrungsquelle für daheim gebliebene Vögel, denn der Maulwurf befördert nicht nur Erde von unten nach oben, sondern auch Insekten und Larven und Regenwürmer. Da froit sich der frühe Vogel *lol*
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Der Vogel/Mensch lebt nicht vom Brot allein…
Liebe Grüße und herzlichen Dank für das interessante Detail
Wolfregen
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Hat dies auf penwithlit rebloggt und kommentierte:
A rather sad poem where the garden seems a possible metaphor for the state of the World. Shakespeare of course often portrayed England as a garden!
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Thank you very much indeed for reblogging!
You are the first who supposes right that it is a metaphorical poem…
Nice greetings to Cornwall
Wolfregen
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Erinnert an manche Erbangelegenheiten… *g*
Feines Gartenreimpoem!
Herzlich, Lu
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Erben und sterben, das reimt sich auch…
Herzlichen Dank, lieber Lu
Wolfregen
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Oh ja, erst sterben, dann erben…
Manchmal auch anders herum!
Liebe Grüße zur Nacht vom Lu
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Hahahaha…manchmal auch andersherum!
Ebenfalls gute Nacht
Wolfregen
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*mitlach* …ist doch so…. *g*
Bonjour lieber Wolfregen!
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