Schlagwörter
Dichtung, Gedicht, Gedichte, Literatur, Lyrik, Nosferatu, Poesie, Prophezeiung, Ratten, Tod, Vergänglichkeit, Verse
Biblische Plage
Es naht ein ungeheures Heer an Ratten
Und ihre Zahl ist unvorstellbar groß,
Schon ganze Länder drückt ihr dunkler Schatten,
Denn unaufhaltsam rücken sie drauf los;
Sie mehren sich, indem sie rings sich gatten,
Der Wandernachbar sucht nicht lang den Schoß.
Von Sonnenaufgang bis zum Abendschimmer
Vorüberströmen sie, doch nicht vorbei,
Sie drängen sich in jedes Haus und Zimmer
Und fressen alles auf und wär’s aus Blei;
Man kann nicht sagen, es wird täglich schlimmer,
Es ist zu Ende, wo ihr Haupt auch sei.
Nichts hält sie auf, kein Graben, keine Mauer,
Sie türmen sich und klettern drüber weg,
Kein Hindernis ist da von langer Dauer
Und Widerstand erreicht nicht seinen Zweck…
Prophet, mich fasst ein heilig ernster Schauer,
Dein Bild ist furchtbar und den Tod ich schmeck!
Sie können hungern, frieren, lange darben,
Sich selber fressen sie, wenn’s nichts mehr gibt,
Und neue Ratten werden, wenn sie starben,
So viele, wie es ihnen nur beliebt;
Der Himmel dämmert schon in düstren Farben,
Der Mond ist’s, der sich vor die Sonne schiebt.
©Wolfregen
„Und ihnen wurde die Macht gegeben über ein Viertel der Erde, Macht, zu töten durch Schwert, Hunger und Tod und durch die Tiere der Erde…“ (Off.6,8) .
Alles im Verlauf der Weltgeschichte wiederholt sich!
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Du hast recht, so geht es in der Offenbarung – Kapitel 6, Vers 8 – weiter…
Das mag sein; aber die Apokalypse wiederholt sich nicht, das reicht einmal.
Herzliche Grüße
Wolfregen
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Lassen wir uns nicht unterkriegen
von Angstmachern und ihrer Pein,
die schlaflos in den Betten liegen –
Fels in der Brandung woll’n wir sein.
Mit einem Krug kann man nur schöpfen,
solange bis er bricht. Einen der ewig
halten wird. Einen solchen gibt es nicht.
Herzliche Grüße
Barbara
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Schöne Verse, sind die von Dir?
Die folgenden sind von Goethe:
Ich kenne mich in der Gefahr nicht mehr
Und schäme mich nicht mehr, es zu bekennen.
Zerbrochen ist das Steuer und es kracht
Das Schiff an allen Seiten. Berstend reißt
Der Boden unter meinen Füßen auf!
Ich fasse dich mit beiden Armen an!
So klammert sich der Schiffer endlich noch
Am Felsen fest, an dem er scheitern sollte.
(Torquato Tasso V,5)
Herzliche Grüße
Wolfregen
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Ja die Verse sind von mir.
Zu hoffen, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen werden, der Krug zerbricht, damit er seine gifitge Fracht nicht hemmungslos weiter verbreite, zeigt eigentlich Hoffnungslosigkeit auf.
Die Verse von Goethe zeigen die Gefahr, in der wir stecken deutlich auf.
Beeindruckend, wie auch wir uns klammern ans Gewohnte, wie der Schiffer an den Felsen, weil nichts besseres in Sicht.
Herzliche Grüße auch von mir
Barbara
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Der Schiffer klammert sich nicht ans Gewohnte, sondern an den Fels, „an dem er scheitern sollte“ – so stehts im Stück: Torquato an Antonio…
Ein anderes Goethe-Zitat:
Den Teufel spürt das Völkchen nie
Und wenn er sie beim Kragen hätte.
(Faust, der Tragödie erster Teil, Auerbachs Keller)
Noch einmal Grüße
Wolfregen
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Schaurig schön irgendwie, lieber Wolfregen, deine beeindruckenden Verse, wie auch Isabel Adjani im Filmausschnitt unter Menschen und Ratten…
Hab einen feinen Tag!
Herzliche Frühlingsgrüße
vom Lu
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Vor allem auch die Musik in diesem beeindruckenden Film (Zinskaro, das georgische Volkslied, das in dem Ausschnitt zu hören ist; der Beginn der Ouvertüre zu Rheingold von Richard Wagner in den Bergen; am Ende noch das Sanctus aus der Cäcilienmesse von Gounod am Strand), dazu die schauspielerischen Hochkaräter Bruno Ganz, Klaus Kinski und natürlich die hier so ätherisch wirkende Isabelle Adjani –
das, dachte ich mir, könnte zu den düsteren Versen passen…
Herzliche Grüße, lieber Lu,
schon jetzt ein schönes Wochenende,
es soll warm und sonnig werden
Wolfregen
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Und wie das alles passt, lieber Wolfregen, nahezu perfekt!
Ja, freue mich auch schon, werde wieder mal meine Mutter im Allgäu besuchen 🙂
Herzlich, Lu
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Hat dies auf Site Title rebloggt.
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Herzlichen Dank fürs Rebloggen…
Liebe Grüße noch einmal
Wolfregen
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