Schlagwörter
Dichtung, Erwachen, Frühling, Gedicht, Gedichte, Jahreszeit, Lyrik, Märchen, März, Natur, Poesie, Verse

Auguste-Henry Berthoud: Junges Mädchen in Tracht in sommerlicher Voralpenlandschaft (vor 1887)
Frühlingsnachmittag
Es liegt ein zarter Schleier
Weit überm ganzen Land,
Als hätt geheim ein Feuer
Nur seinen Rauch gesandt.
Gleich einem Tropfen Tinte,
Der helles Wasser trübt
Und schimmerweich wie Seide
Das ferne Blau ergibt.
Man sieht die Berge ragen
Am breiten Horizont,
Die alle Schnee noch tragen
Vor goldnem Himmelsgrund.
Davor in blasser Ebne
Der junge Frühling keimt,
Der noch in schwachen Farben
Von seinem Blühen träumt.
Am weißen Schloss hier oben
Hat vor dem Turmgemach
Ein Täubchen sich erhoben
Und flattert übers Dach.
Wer mag gewohnt dort haben
In schöner, alter Zeit?
An warmen Frühlingstagen
Sieht man hier alpenweit.
Ich denk an die Prinzessin,
Die schön und unnahbar
In einem ernsten Märchen
Vom Fenster alles sah.
©Wolfregen
Manchmal erscheint mir der beginnende Frühling auch märchenhaft.
Lieben Gruß
Anna-Lena
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Mir geht es genauso, denn „jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“…
Herzliche Grüße
Wolfregen
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Wunderschön
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Herzlichen Dank
Wolfregen
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Ein feines Gedicht. Das weckt die Sehnsucht nach dem Frühling und der Liebe: http://www.silbenton.de/sehnsucht
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Herzlichen Dank für den Kommentar und den Link zu Deinem schönen Gedicht; ich freue mich immer sehr, wenn mit einem Gedicht geantwortet wird.
Wolfregen
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