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Seßlach in Oberfranken (20. Juli 2016)

Foto: Seßlach in Oberfranken, ©Wolfregen

Kleinod

Die Ankunft war schon wie aus andrer Zeit,
Als wär man in ein altes Bild gestiegen:
Dort in der Ferne, hinter Feldern weit,
Da muss das unbekannte Städtchen liegen;
Der Tag war heiß, kein Wölkchen, alles still,
Als stünd hier ohne Rahmen ein Idyll.

Bald standen wir vor Mauern, Turm und Tor,
Nichts Neues stört die faszinierten Blicke,
Ein Flüsschen zaghaft fließt direkt davor,
Darüber führt die steingebaute Brücke;
Der heil’ge Nepomuk, als schwieg er sacht,
Seit hunderten von Jahren stumm hier wacht.

Geht man hinein, setzt sich das Staunen fort,
Man sieht nur alte Giebelhäuser stehen:
Ein völlig heiler, unzerstörter Ort,
Wohin man auf dem Pflasterstein mag gehen;
Ein Haus fügt sich ans andre, keins ist gleich
Und geben doch vereint ein kleines Reich.

Ein schöner Marktplatz, Rathaus, alles passt,
Nur wenige, die solch Juwel noch haben,
Und ’s ganze Zauberkästchen wird umfasst
Von einer Stadtmauer mit ihrem Graben;
Drei Tore nähren Sicherheit und Ruh,
Die schließen sie am Sonntag wirklich zu…

©Wolfregen