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Dichtung, Fotografie, Gedicht, Gedichte, Januar, Literatur, Lyrik, Poesie, Schnee, Vergänglichkeit, Verse, Winter

Foto: ©Constanze
~ Januargefühl (I) ~
Der Schnee fiel wie ein Schleier …
Der Schnee fiel wie ein Schleier über Nacht,
da hab ich meine Tür leis aufgemacht
und trat hinaus auf weite, stille Fluren –
so rein und weiß, ein Tuch ganz ohne Spuren.
Und plötzlich schien es mir, als würd das Alte,
würd das, was war, nun endlich zugedeckt,
damit sich Neues dann entgegenstreckt
mit offner, freier Hand, die freudig walte.
Ich weiß, dass ich mir dieses Jahr gestalte,
dass sich die Welt auch ohne mich noch dreht,
wenn ich sie nicht mit lichten Bildern halte
und bunt mir male, bis der Winter geht…
©Constanze
~ Noch mehr Gedichte zum Thema „Januargefühl“ finden sich unter der Rubrik „Interieur“, siehe linke Spalte. ~
Sehr schön 🙂
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Freut mich, dass es Dir gefällt!
Mit herzlichem Gruß
Constanze
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Frisch gefallener Schnee hat auch für mich etwas Reinigendes und absolut Neues. Altes kann begraben werden und auf einem neuen Boden kann man neu säen und vielleicht auch ernten.
Lieben Gruß
Anna-Lena
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Ja, so ist es, liebe Anna-Lena. Erst kürzlich auf einem schönen Spaziergang durch die frisch verschneite Landschaft kamen mir genau solche Gedanken und die ersten Versworte wirbelten mir selbst wie kleine Eisflocken im Kopf herum, bis ich sie schließlich zu Hause endlich aufs Papier bannen konnte.
Herzlichen Dank & liebe Grüße an Dich
von Constanze
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„… und bunt mir male, bis der Winter geht…“ – das klingt grossartig.
Ein schönes Gedicht, berührt mich sehr.
Liebe Grüsse 🙂
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Ich danke Dir ganz herzlich, liebe Christel! Mehr denn je sollten wir gerade in diesen kalten, tristen Tagen der Vielfältigkeit und Buntheit des Lebens einen Raum in uns geben, so treibt es die allerschönsten Blüten aus uns heraus und der Frühling scheint nicht mehr so fern…
Liebe Grüße
Constanze
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Wundervoll! Insgeheim habe ich – angesichts der weißen Pracht – auf einige Zeilen aus Deiner Dichterfeder gewartet. Ich schließe mich den anderen Kommentargebern an, der Schnee hat in der Tat etwas sehr tiefgreifendes. Physikalisch lässt sich die Ruhe durch den weißen Teppich erklären, aber es schwingt auch stets viel Seelenrede mit.
Ich mag diese Ruhe, in Verbindung mit der Kälte wirkt sie wie ein riesengroßer Kaffeefilter, der den „Kaffeesatz“ festhält und nur den erquickenden Genuss darbietet.
Deine Zeilen geben das Reinigende, das Neue, Bunte und Lebendige wunderbar wieder.
Vielen Dank!
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Liebe Sabine, das ist echt lustig, offensichtlich haben wir gerade zur gleichen Zeit beim jeweils anderen kommentiert, quasi eine Kommunikation über Kreuz getätigt! Während ich mich an Deiner weißgrundigen Kleiderkreation erfreuen konnte, bist Du in meine dichterisch verschneiten Verszeilen eingetaucht. Und ich find’s außerdem sehr interessant, was so ein Winterwetter an Ideen und Stimmungen noch in uns auszulösen vermag. Nicht nur der Kaffeesatz ist da ein guter Gedanke, sondern gleichfalls der heiße Kaffee selbst oder vielleicht ein schönes Tässchen Tee, um die halbwegs ausgekühlten Glieder wieder etwas aufzuwärmen. Nicht wahr?!
Nochmals herzliche Grüße
von Constanze
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Danke für das schöne Gedicht, sehr stimmungsvoll und berührend
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Hab recht herzlichen Dank für diese Anerkennung, liebe Sylvia!
Liebe Grüße
Constanze
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