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Dichter, Dichtung, Gedicht, Gedichte, Goethe, Kickelhahn, Literatur, Lyrik, Poesie, Verse, Wandrers Nachtlied
Auf dem Kickelhahn
Er hat die Hütte gleich erreicht,
Ein süßes Bangen ihn beschleicht,
Es zwitschern vereinzelt noch Vögel;
Der alte Goethe schaut ins Land,
Vor fünfzig Jahren er hier stand,
Rings sieht er die waldigen Hügel.
Es lebt von damals niemand mehr
Und Sturm und Drang, wie lang ist’s her,
Es reihten sich Liebe und Leiden;
Die Freunde, Frau und Sohn sind tot,
Das Werk vollendet, Glück und Not,
Wer kann das im Schmerz unterscheiden?
Da liest er an der Bretterwand,
Was er dran schrieb mit junger Hand
Voll Sehnsucht, muss schluchzen und weinen:
Es sind dieselben Worte noch,
Verändert hat ihr Sinn sich doch,
„Du auch“ will wie Trost ihm erscheinen…
©Wolfregen
Ach wie ich es liebe und wie ich „meinen“ Goethe so sehe – wie gern würde ich mich in die Vergangenheit beamen lassen :-).
Es ist so ein wundervolles Gedicht, diesem möchte ich noch lange nachspüren.
Herzlichst
Sylvia
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Vielen Dank, liebe Sylvia, und ganz besonders für Dein flammendes Goethe-Bekenntnis.
Wir waren dieses Jahr in Thüringen unterwegs, bis hinüber zur Saale und den Dornburger Schlössern. Goethe ist es, der seine Zeit so anziehend macht…
Herzliche Grüße
Wolfregen
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Oh, ich beneide Euch – doch ich denke, dass ich bald wieder das schöne Thüringen besuchen kann und freue mich u.a. auf Weimar.
Herzliche Grüße
Sylvia
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Wir hatten einen Reiseführer dabei („Mit Goethe durch Thüringen“), der half uns, auf seinen Spuren auch weniger bekannte Orte zu finden.
Wir waren in einem alten Klösterchen im Werratal untergekommen, am Fuße des Thüringer Waldes, und hatten so die nötige Muße und Ruhe.
In Weimar waren wir natürlich auch…
Liebe Grüße
Wolfregen
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Weimar ist so schön, da ist Goethe immer noch präsent.
Ich hoffe, dass unsere künftigen Generationen auch noch von Goethe, seinem Werk und den von ihm gepriesenen Orten erfahren.
LG Anna-lena
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Von Goethe und Schiller haben wir in der Schule noch Stücke gelesen, von Wieland und Herder dagegen nichts, aber auch die gehören zu Weimar. Es liegt an den Lehrplänen, was vermittelt wird.
Volkslieder haben wir im Musikunterricht auch nicht mehr gesungen, obwohl doch Herder „unverfälschte Äußerungen der Volksseele“ in ihnen zu erkennen glaubte…
Herzlichen Dank und liebe Grüße
Wolfregen
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Die Literatur wird in den Rahmenplänen immer mehr weggekürzt, in Englisch fällt sie ganz weg. Ich finde das eine Schande. Dazu kommt, dass das Lesen von Büchern bei der jungen Generation nicht mehr so „in“ ist. Einfach schade 😦 .
LG Anna-Lena
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Dann ist nur zu hoffen, dass die Lehrer etwas aus dem Rahmen fallen und dennoch das tun, was eigentlich ihre Aufgabe wäre, nämlich Schüler an die schöne Literatur heranzuführen…
…statt, wie ich in einem der „Rahmenpläne“ gelesen habe, einen Lehrinhalt zu vermitteln wie:
„Die Schülerinnen und Schüler
beobachten und reflektieren eigenes und fremdes Sprachhandeln und beachten Grundfaktoren sprachlicher Kommunikation,
kennen ausgewählte Sprachvarietäten, unterscheiden und beachten verschiedene Sprechweisen und wenden Standard- und Umgangssprache situationsgerecht an“ etc.
Ich wollte heute kein Deutschlehrer mehr sein, das ist mir zu krank…
Liebe Grüße
Wolfregen
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Die Möglichkeiten sind leider in den höheren Klassen begrenzt, da muss man sehen, dass man den Rahmenplan einhält um nicht beim Zentralabitur auf die Nase zu fallen.
So ergeht es mir gerade in meiner 13. in Englisch.
Allerdings hat man in der Sek 1 noch die Möglichkeiten.
Liebe Grüße
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Ein eindringliches Gedicht über das Älterwerden und Loslassen…und über Goethe und sein Weimar!
Wie facettenreich mögen Goethes Erinnerungen gewesen sein und wie lebendig und unglaublich all seine Begegnungen in Weimar. Wie sich Ort und Dichter gegenseitig befruchtet und gefangen genommen haben – eine unvergessliche Symbiose, von der wir heute noch schöpfen!
Vielen herzlichen Dank für das treffende Gedicht!
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Herzlichen Dank, liebe Sabine, für den Kommentar, man merkt ihm an: Weimar ist auch Deine bzw. Eure Stadt…
Mit großem Interesse, begeistert von der schönen Sprache, habe ich seinerzeit Goethes „Dichtung und Wahrheit“ gelesen. Der letzte Band endet November 1775, als er, schon auf dem Weg nach Italien, in Heidelberg doch noch die Einladung an den Hof nach Weimar erhält und den Entschluss fasst, wieder umzukehren. Allein bis dahin war sein Leben schon eine einzige Legende, „facettenreich“, wie Du schreibst, und waren „lebendig und unglaublich all seine Begegnungen…“
Liebe Grüße nach Menden
Wolfregen
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