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Basel, Dichtung, Fasnacht, Gedicht, Gedichte, Literatur, Lyrik, Morgenstreich, Nacht, Poesie, Schweiz, Verse
Basler Morgenstreich
Schlag vier gehn plötzlich alle Lichter aus:
Die Lichter einer ganzen Innenstadt;
Auch zappenduster ist ein jedes Haus,
Was so schon etwas Ungeheures hat!
Im Dunkeln setzt sich jetzt aus dem Gedränge
Ernst in Bewegung die Laternenmenge
Mit Maskenköpfen, Lampen obendrauf,
Und löst sich bald in Einzelgruppen auf.
Querflötlein pfeifen durcheinander hell,
Sie ordnend setzt ein schroffes Trommeln ein,
Trägt Zug für Zug sein weckendes Gebell
Bis in die kleinsten Gassen streng hinein.
Hinauf geht’s in die Oberstadt am Hügel,
Ein Pfeifen rings, als sängen früh die Vögel,
Der Trommelschlag, ganz ungewohnt, berauscht,
Vorfrühlings süßes Nahen man erlauscht.
Mehr noch, man fällt berührt aus aller Zeit,
Fühlt alle Nächte hier in einer Nacht:
Als hätte Gott das Tor zur Ewigkeit
Im weiten All ein wenig aufgemacht.
Ein jeder, der hier stundenlang nur flötet,
Der sturheil Gleiches trommelt wie verblödet,
Preist Leben, geht auf einer Prozession:
Ein Glied, wüsst er auch selber nichts davon.
Es dämmert irgendwann, man kriegt’s nicht mit;
Mehlsuppe duftet, langsam wird es Tag,
Und wieder zwingt es uns zu gleichem Schritt,
Obwohl, nun frierend, man’s schon nicht mehr mag.
Doch unermüdlich ziehn wie Automaten
Die braven Schweizer, todernst wie Soldaten,
Starr hin und her, einander quer, im Zug,
Als müsst man rufen: Halt, es ist genug!
©Wolfregen
finbarsgift sagte:
fein 🙂
mann/frau kann sich das so richtig gut vorstellen!
ich will auch endlich mal dabei sein!
doch soooo früüüüh ist das?
och…
herzliche grüße
vom lu
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Wolfregen & Constanze sagte:
Lieber Lu,
immer am Montag nach Aschermittwoch (in der Schweiz wurde die Fastenzeit anders gerechnet) ab 4 Uhr, dann genau 72 Stunden lang. Einmal schalteten die Stadtwerke das Licht bereits eine Minute vor 4 Uhr aus: für die korrekten Schweizer ein Problem!
Herzliche Grüße
Wolfregen
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