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Skyline New York, Foto: Silke Mertens / pixelio.de

Skyline New York…, Foto: ©Silke Mertens / pixelio.de

Biedermann in Neu York

Nach einem Fernsehabend dacht ich mir:
Dort wohnt die Freiheit und wie eng ist’s hier,
Nie wieder morgens stumpf zur Arbeit gehn,
Die Mega-City möcht ich live mal sehn.

Las Glanzprospekte, buchte gleich,
Flog mit Pan Am dann übern Teich,
Den Großen, zu noch Größerem bereit.
Und alle Welt denkt: wunderbar!
Ihr fragt mich, wie es wirklich war.
Nun ja, ich bin kuriert für alle Zeit,
Für alle Zeit…

Ich war nur einmal in New York, von Illusionen bin ich frei,
Ging dort durch Häuserschluchten, trostlos, irgendwo.
Ich sucht‘ das Leben in New York, ich fand den glatten Wall-Street-Hai,
Das leere It-Girl einer grellen Broadway-Show.

Der Melting Pot dampft ohne Unterlass,
Da leuchtet, lärmt, blinkt immer irgendwas.
Es wird nie Nacht: man hetzt, verkauft, verzinst,
Stadt der (Un)möglichkeiten, unbegrenzt.

Im Central Park saß ich allein,
Die Liberty erschien mir klein,
Manhattan hoch, doch downtown: welch Gedräng!
Fifth Avenue? Mir war’s nicht wert.
Die Brooklyn Bridge? Ich machte kehrt
Und in der Bronx Bekanntschaft einer Gang,
Ja, einer Gang

Ich flieg nie wieder nach New York und auch nicht weiter nach Hawaii,
Werd nie durch San Francisco gehn in schrägen Jeans.
Ich war nur einmal in New York, von Illusionen bin ich frei,
Nie mehr verrückt sein: mit der Subway bis nach Queens.

©Wolfregen