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Augenblick, Barock, Dichtung, Gedicht, Gedichte, Konzert, Kunst, Literatur, Lyrik, Musik, Poesie, Verse
Barockklänge zu Heiligenzell
Verregnet war auch dies Jahr Pfingsten,
Kein Landgang, schön, in grüner Flur,
Stattdessen – Hoheit im Geringsten –
Dem längst Vergangnen auf der Spur:
Ein altes Wappen am Gemäuer,
Schloss mit Kapelle, Klosterpark,
Konzert und Jubiläumsfeier
Und der Besuch nicht allzu stark.
Still nun, die immer gleiche Handlung:
Ein letztes Nachziehn, Räuspern, Schaun,
Der Einstieg ist des Geistes Wandlung,
Ist der gelungen, folgt Vertraun.
Und dies geschieht, vier schwarze Boten,
Sie treffen silbern den Akkord,
Altmeisters heiter strenge Noten –
Ihm reden sie jetzt ganz das Wort.
Entrückt vom Glanz der edlen Klänge,
Schweift tränennah der Blick im Raum,
Gesprengt des Herzens warme Enge,
Wird alles Gleichnis, Seele, Traum.
Und durch das Glas gewellter Scheiben
Sah schemenhaft ein Strauch herein,
Als wollt er Trugbild, Ahnung bleiben
Und nur sein Blühen Gast hier sein.
©Wolfregen
hm… wunderschön …
da können sich einige sogenannte alte meister
aber eine scheibe von deiner reimkunst abschneiden!
da muss ich ja meinen Artikel übers reimen wohl
bald nochmals gründlichst überarbeiten (oder was meinst du):
http://finbarsgift.wordpress.com/2012/11/23/uber-das-reimen-in-poemen/
herzliche grüße zu dir gen süden
vom lu
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Danke für die Anerkennung, habe Deinen Artikel gelesen und stimme (bedingt) zu.
Wenn der Reim zum Gedanken gesucht werden muss, wirkt es oft gekünstelt, wenn der Gedanke zum Reim gesucht wird, meist lächerlich, und führt vom mitzuteilenden Inhalt fort, Gedanken sollten schon in Reimen kommen (wie Schopenhauer einmal schreibt, Zur Ästhetik der Dichtkunst, drittes Buch, Kapitel 37, Die Welt als Wille und Vorstellung, Band II), sonst ist Prosa besser.
Texte, die auch Gedichte sein wollen, wirken – für mich jedenfalls – in Strophen, mit beibehaltenem Versmaß und in gelungenen Reimen liedhaft (lyrisch) und bezaubern, je einfacher die Worte, desto tiefer der Eindruck („…wie ist die Welt so stille und in der Dämmrung Hülle so traulich und so hold…“), ein Gedicht spricht nicht zum Intellekt, sondern zum Herzen, wenn das Gesagte hier gehört wird und Wirkung hinterlässt, ist alles erreicht.
Bei allem aber gilt: Form ohne Inhalt ist leere Kunst, Inhalt ohne Form gar keine (sondern im besten Fall Philosophie).
Herzliche Grüße
Wolfregen
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*haha* klasse!
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