Schlagwörter

, , , , , , , , ,

Daphne (Seidelbast)

Noch karg und schneebesäumt die Wege,
hat sie das Leben wachgeküsst,
lässt zaghaft kleine Knospen sprießen,
als ob sie bald schon schwinden müsst.

Entfaltet sich an stillen Rändern
von Wäldern und von Baumalleen,
geschützt, an dürren, schmalen Zweigen
kann so ein blasses Blühn erstehn.

Um sich dann immer mehr zu weiten
als erste Schönheit hier im Jahr
mit Duft, betörend ohnegleichen,
wie er noch niemals voller war.

Ein Bild, das Ew‘ges in sich trägt:
ein Aufstehn, Großsein, Hingehn, Sterben –
ein Sein, das nah am Wandel wiegt,
um nur im Augenblick zu werben.

Gar kostbar sprießt die Lebensstunde,
vielleicht nur, um dies klar zu sehn,
dass wir erblühn, in Glut erblinden,
um dann im Enden aufzugehn!

©Constanze